Unknown Mobile Suit – Episode 47: Welcome to California

Welcome to California
Rückblick
Nach den sich überschlagenden Ereignissen der ersten Monate stellt sich an der Schwerkraftfront nach und nach so etwas wie ein Alltag des Krieges ein. Für die für eine Ehrung von Europa zum neuen Hauptquartier der Earth Attack Force in Kalifornien reisenden MS-Piloten wird dieser Alltag jedoch jäh unterbrochen, als ihre Gaw abgeschossen wird und in der mexikanischen Halbwüste notladen muss – hinter den feindlichen Linien. Verfolgt und eingekreist von Einheiten der Föderation gelingt es den Überlebenden des Absturzes dennoch, Kontakt mit den eigenen Truppen aufzunehmen und schließlich extrahiert zu werden.

Briefe
Yuki schildert ihrer Mutter ihre Eindrücke von der Erde. Der sehr persönliche Brief wird für Erfahrungspunkte verwendet (Stand 236).
Außerdem erhält Yuki einen schriftlichen Befehl vom Sondereinsatzführungsstab, der binnen 72 Stunden einen detaillierten Bericht über die auf ihrer Flucht entdeckten Höhlen in Mexiko erwartet.

Presseschau
Der Lagrange Kurier attributiert den Streitkräften der Erdföderation “ein Versagen des Willens”, wobei diese “Auflösungserscheinungen der EF” vor allem auch anhand der zahlreichen Deserteure, die im Nachgang des föderierten Rückzuges in Monterrey aufgegriffen wurden, diagnostiziert wird.
“I.D. Kycilia Zabi stiftet für Mond-Wiederaufbau” nach der Einigung zwischen Granada und Von Braun, womit der Zeonische Anzeiger sein Augenmerk auf das sich weiter entfaltende Geschehen auf dem Mond richtet. Insbesondere stellt die zeonische Fürstentochter und Kommandantin der auf dem Mond stationierten Mobile Assault Force dabei “schwere Baumaschinen und Konstruktionsmaterial aus Beutebeständen” zur Verfügung.
Die Spacenoid News berichten über “unkoordinierte Aktionen der EF”, die es erscheinen lassen, als ob die Föderation sich in Abwesenheit einer effektiven Abwehrstrategie an der Schwerkraftfront immer weiter verzettelt.

Einleitung
Asphalt und Palmen…

Handlung
…umgeben Archer, Geist und Yuki, als sie die Rampe des Verbindungsflugzeuges herunterkommen, das sie von Mexiko nach Kalifornien gebracht hat, nachdem sie in Monterrey diverse Glückwünsche und den Dank der anderen Überlebenden empfangen und ihren eigenen Bericht zu den Ereignissen erstattet haben.

Auf dem gewaltigen Flugfeld verpassen sie zunächst ihren Fahrer und bewundern, während sie sich auf eigene Faust auf den Weg machen, stattdessen die “geheimen” Prototypen neuer Flugabwehr-MS (und den pinken Elefanten auf dem Schulterschild der als “Dumbo Blaster” ausgewiesenen Maschine). Als sie ihre unschlüssig bis verzweifelt scheinende Eskorte dann doch noch erspähen, springen sie unter dem Kopfschütteln ihres zeitweiligen Chauffeurs wieder von der Ladefläche des Gepäckwagens, der sie mitgenommen hatte, und eilen zurück, nur um sich nun mit einem auch dafür gedachten Vehikel erneut über das gewaltige Flugfeld kutschieren zu lassen. Allerdings geht es nicht wie erwartet zur Hafenkommandantur, sondern in einer längeren, vom fröhlichen Geplauder ihres Fahrers, den es sichtlich freut ein paar Helden in seinem Wagen zu haben, begleiteten Fahrt vom Flughafengelände bis zu einer herrschaftlichen und gut bewachten Residenz.

Kaum angekommen, wird die Gruppe von einem in das Rot eines Sondereinsatzoffiziers gekleideten Kapitänleutnant abgefangen, der ihnen sehr unmissverständlich mitteilt, von ihrer Anwesenheit generell nichts zu halten, von auf Beziehungen basierenden Beförderungen und Auszeichnungen noch viel weniger und sich insbesondere einen Dreck darum zu scheren “wer irgendjemandes Vater ist”. Desweiteren sei während ihres Aufenthaltes das Protokoll exakt einzuhalten und da sie sich zwei Tage verspätet hätten, müssten sie sich nun, gänzlich uneingedenk der Gründe, glücklich schätzen, dass der vielbeschäftigte Garma Zabi ihnen überhaupt noch einen kurzen Augenblick seiner Zeit widmen würde, ehe er zu seinem nächsten wichtigen Termin aufbräche. Die geplante persönliche Verleihung sei damit natürlich hinfällig, sie sollten sich zur Verfügung halten und Auszeichnungen und Urkunden würden ihnen dann separat zugestellt.

So eingestimmt heisst es als Nächstes in der Eingangshalle warten, bis Seine Durchlaucht Kapitän Garma Zabi, Kommandant der Earth Attack Force und jüngster Sohn von Fürst Degwin Zabi, eine elegante junge Dame verabschiedend und von einer kleinen Schar seines persönlichen Stabes umgeben aus den Tiefen des Anwesens auftaucht – und innerhalb von Sekunden seinerseits das Protokoll in den Papierkorb befördert.
Auf den militärischen Gruß folgen nicht nur die Floskeln oder das Händeschütteln, sondern direkt auch das Schulterklopfen und die spontane Entscheidung, sie sollten doch mitkommen. Während ihr wartender Fahrer dies ausbaden darf, finden sie selbst sich so in Garmas Limousine und auf dem Weg zum Flughafen wieder. Zum zweiten Mal an diesem Tag dreht sich die Konversation auf der Fahrt um ihre Errungenschaften und insbesondere um ihre letzten Erlebnisse in Mexiko und bei der Intensität, die der junge Kapitän Zabi an den Tag legt, fehlt gerade nur noch, dass er sich zu einem “ich wünschte, ich wäre dabei gewesen” hinreissen lässt (was er allerdings nicht tut).
Die Fahrt endet nicht etwa auf dem gewöhnlichen Flughafen, sondern stattdessen auf dem Raumhafengelände, wo ihnen Normal Suits für den Raumflug ausgehändigt werden, um dann mit Garma zusammen mit einem von speziellen Jägern bis zum Rand der Athmosphäre eskortierten Shuttle in den Orbit zu starten. Durch die Fenster der Passagierkabine können sie mitverfolgen, wie ihr Shuttle sich der gewaltigen Gestalt eines Gwazine Schlachtschiffes nähert, das in einer niedrigen Umlaufbahn über der Erde hängt. Hinter den Fenstergallerien des Schlachtschiffes sind die in Reih und Glied angetretenen Besatzungsmitglieder zu erkennen, während Garma Zabi von der Pilotenkanzel aus das Andockmanöver überwacht.
Das ist allerdings nur ein schwacher Vorgeschmack auf die paradewürdige Szenerie, die sich nach dem Andocken auf dem Hangardeck entfaltet, wo Kapitän Zabi vom Kapitän des Schiffes empfangen wird, der ihn informiert, dass alles für den athmosphärischen Wiedereintrittstest bereit sei. Vor der versammelten Mannschaft des Schlachtschiffes erfolgen nun die Beförderungen und Verleihungen der Auszeichnungen.
Danach heißt es für die Besatzung mit Hochdruck zurück an die Arbeit, um den bevorstehenden Test vorzubereiten, über dessen Bedeutung Garma auf der Tour durch das Schiff enthusiastisch berichtet. Da die Föderation einer Gwazine auf der Erde nichts auch nur annähernd Vergleichbares entgegenzusetzen habe, sei mit dem Transfer des Schlachtschiffes in die Athmosphäre der Krieg so gut wie gewonnen, mit seiner Feuerkraft und mit seinem Komplement an Mobile Suits würde es jede Schlacht entscheiden können.
Tatsächlich ist das Innenleben der Gwazine nicht weniger beeindruckend als ihr Äusseres, vom Maschinenraum über den voll belegten MS-Hangar bis hin zur Kommandobrücke, auf der die Tour endet. Die Erwartung des Kapitäns, dass Seine Durchlaucht das Schiff nun verlassen wird, damit er den Test einleiten kann, wird jäh enttäuscht, als der sich selbst in Begeisterung für das Unternehmen hineingesteigert habende Garma verkündet, er werde mit den MS-Piloten der Operation hier auf der Brücke beiwohnen.
Während der Kapitän noch wie erstarrt ist, werfen Yuki und Archer ein, dass der Anblick dieses triumphalen Ereignisses aus einem Mobile Suit heraus noch wesentlich erhebender sein müsse. Der implizite Vorschlag wird (einem erfolgreichen Wurf sei Dank) von Garma begeistert aufgegriffen. Das Schiff korrigiert seinen Kurs, und Garmas MS-06FS jagt in Formation mit an die Piloten vergebene MS-06S über den Rumpf hinweg, ehe sie, die Erde buchstäblich zu ihren Füßen, ihre Beobachtungspositionen einnehmen und Garma über einen offenen Kanal den Befehl zum Beginn des Wiedereintrittstests gibt.

Langsam senkt sich das Raumschlachtschiff in die Athmosphäre hinab. Die Luft entzündet sich und Flammen umspielen den gigantischen Salamander als plötzlich dessen gewaltiger Backbordfrontstabilisator desintegriert, das Schiff taumelt, fällt, aus dem Flammenschauspiel wird ein Feuerball (die Hilflosigkeitswürfe entfallen ob fortgeschrittener Abgestumpftheit, beziehungsweise gelingen in Archers Fall). Gerade noch kontrolliertes Chaos. Yuki deckt instinktiv Kapitän Zabi mit ihrem Zaku, aber kein Angriff erfolgt. Musai-Kreuzer des Begleitgeschwaders schließen auf und nehmen die Zakus an Bord ihrer Landefähren. Die Priorität ist jetzt Kapitän Zabi so sicher und schnell wie möglich aus dem Orbit zurück auf eigenes Territorium zu bekommen.

Am Boden lassen sich die Piloten an den Rand des Wirbels treiben, der augenblicklich um Garma entsteht, und aus dessen Mitte heraus er Anweisungen gebend die Kontrolle über die Situation an sich zieht.

Vorschau
“Ist das der Bericht über die Verteilung der Trümmer, Tom?” “Jawohl, Frau General.” Titel der nächsten Episode: The Collectors.

Neue Charaktere
Kapitän Lemanter Husk – Kapitän von Garma Zabis persönlichem Flaggschiff Gwando
Kapitänleutnant Garamonde Schneider – Antipathie absondernder Sondereinsatzoffizier
Soldat Birmingham Sinnibad – gut gelaunter Fahrer, der die kalifornische Sonne genießt

Fazit
Der Gwazine-Wiedereintrittstest war sehr früh eines dieser eher beiläufig erwähnten (und nie in den “Primärquellen” zu sehenden) Ereignisse des One Year War, die ich in Unknown Mobile Suit unterbringen wollte. Die tatsächliche Auflösung war vielleicht ein wenig antiklimaktisch, aber die Idee, den Wiedereintritt aus einem Zaku heraus zu beobachten war gleichzeitig unschlagbar gut und auch noch mit einem soliden Wurf untermauert (und mir ist beim besten Willen keine Begründung eingefallen wie ich den Brief hätte einflechten können, um einen Flipflop zu erzwingen).


Next Time on Unknown Mobile Suit:

Episode 48. Oder vielleicht endlich einmal Episode 0?

Ein Kommentar


  1. Der persönliche Zaku von Garma in all seiner Einzigartigkeit und Pracht, das Wissen um den misslungenen Colony-Drop (erst zerbricht das Teil und dann trifft es nicht mal annähernd die Stelle, wo es hin sollte – wieso sollten wir denn bitte Sydney – wer zum Henker ist dieser Sydney eigentlich? – platt machen) und Archers offensichtliches Unbehagen bei der Sache, was durch Garmas nicht zufriedenstellende Antwort auf die Frage nach Fluchtmöglichkeiten im Falle von Problemen sicher nicht verringert wurde, ließen für mich überhaupt keine andere Wahl, als genau diesen Vorschlag zu machen. Wir können es uns nicht leisten, das Leben des Kommandanten der Earth Attack Force so leichtfertig zu riskieren.

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