W6 Ideen im Kopf: Es’katha, der K’stulaa – einer von zwei fliegenden T’skrangbrüdern für Earthdawn

W6 Ideen im Kopf
Vorwort
In den Zinnen der Donnerberge leben abgeschieden zwei T’skrangbrüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Es’katha gehört zu den K’stulaami, den seltenen geflügelten T’skrang, und genießt die Freiheit der Berggipfel. Sein Bruder Hi’srani, der von Kindesbeinen an auf ihn aufgepasst hat, bleibt in einem kleinen Flugboot stets an der Seite des Geflügelten, um ihn vor Torheiten zu bewahren.

Es’katha, der K’stulaa
Es’katha schlüpfte vor neunundzwanzig Jahren aus dem Gelege der kleinen T’skrangsiedlung Tu’koa’kro im Oberlauf des Tylonflusses, wo der Strom die Berge verlässt und sich an die westlichen Ausläufer des Servosdschungels anschmiegt. Wie bei den Echsen üblich wurde auch sein Ei gemeinsam mit dem seiner Brüder und Schwestern in einem eigenen Brutzimmer aufbewahrt und von der gesamten Sippe behütet, so dass alle geschlüpften T’skrang auch die Kinder des Nialls, der Großfamilie sind. Ungewöhnliches trug sich aber zu der Stunde zu, zu der Es’katha das Licht der Welt erblicken sollte: Denn zur gleichen Zeit, als sich die ersten Risse in seinem Ei zeigten, zeigte auch ein anderes Ei gleich neben seinem die ersten Anzeichen des Schlüpfens. Stück für Stück brachen sich die beiden Echsen durch ihre Schale, bis schließlich auch Es’katha sich aus seinem Ei befreit hatte, um sich an seinen nur wenige Minuten früher geschlüpften Bruder Hi’srani zu schmiegen. Diese Verbindung von Geburt an sollte die beiden T’skrang für ihr ganzes Leben prägen.

Ihre gemeinsame Kindheit verbrachte Es’katha in der unumstößlichen und niemals enttäuschten Gewissheit, dass sein großer Bruder Hi’srani stets für ihn da sein würde und es war dieses unerschütterliche Vertrauen, dass dem jungen K’stulaa half seine Kaissa zu überstehen, die für so viele andere Geflügelte eine ganz besondere Qual und Gefahr darstellt. Als sich sein Inneres mit für ihn unverständlichen Gefühlen und Sehnsüchten, mit Gedanken und Worten für diese Gedanken füllte, die er selbst kaum verstand, war er anders als andere K’stulaa nicht alleine, sondern sein großer Bruder war da, um sich anzuhören, wovon Es’katha ihm in einer Sprache, von der der Sprecher selbst nicht wusste ob und warum er sie verstand, beschwörend eindringlich erzählen musste. Als er stürzte statt zu fliegen, war sein großer Bruder da, um ihn aufzufangen, und als er schließlich doch das Fliegen nach zahllosen Versuchen zu meistern lernte und es ihn in die Höhen der Berge zu ziehen begann, wusste Es’katha, dass sein Bruder auch dort bei ihm sein würde.

Was da aus Es’kathas Innerem zu ihm sprach und ihm dieses Wissen verlieh, war nicht einfach nur das ungebrochene Vertrauen der Kindheit und eines ganzen Lebens. Für Es’katha war Hi’srani sein Heim und seine Heilung, der Inbegriff von Geborgenheit, die Verkörperung des Gesundens und Wiedererstarkens, ob nach Stürzen oder Sprachlosigkeit. Wer da aus seinem Inneren zu ihm sprach und ihm sein Wissen verlieh, war eben diese unstillbare Passion, es war Garlen, die Passion von Heim und Heilung.

Bis er mit seinem Bruder aber tatsächlich in die Berge ziehen konnte, verbrachte er die Zeit, die sein besonnener vorausplanender Bruder für die Vorbereitung dieser großen Reise ansetzte, damit, als Ausguck und Späher auf der Schlange sowohl einen spärlichen Beitrag zu ihren Einkünften zu leisten und dabei über dem Fluß mit ausgespannten Schwingen durch die Luft zu gleiten. Immer wieder führte die vertraute innere Stimme ihn auf diesen Flügen zu Körnchen wahrer Luft, die er heimgekehrt seinem Bruder übergab, in der freudigen Erwartung, mit diesen Schätzen zu helfen, ihre Reisekasse beträchtlicher und rascher zu füllen. Was Hi’srani aber tatsächlich mit dem reinen Element tat, war eine Überraschung, die noch viel größere Begeisterung in Es’katha entfesseln sollte, als das kleine Boot seines großen Bruders sich eines Tages plötzlich aus dem Wasser in die Luft erhob.

Es’katha ist ein schmaler, fast schmächtig wirkender geflügelter T’skrang, dessen große dunkle Augen das scharf geschnittene Gesicht mit dem langen Schnabel beherrschen. Seine fleckig gelb-orange-gefärbten Schuppen scheinen vor Übermut und Abenteuerlust zu leuchten, und zusammen mit der Intensität seines Blicks in manchen Momenten sogar zu brennen. Hat er festen Grund unter den Füßen, sucht Es’katha instinktiv die körperliche Nähe zu seinem großen Bruder, sitzt oder steht dabei aber häufig mit dem Rücken zu diesem, sicher in seinem Wissen, dass Hi’srani da ist. In der Luft schießt und schraubt er sich durch den Himmel, unablässig singend, rufend oder zu allem und jedem um sich herum oder auch nur vor sich selbst hin plappernd. Trotz dieser Ausgelassenheit beim Fliegen, erfüllt ihn die größte und unbändigste Freude immer in dem Moment, in dem er wieder auf der Schwelle zu der Heimstatt aufsetzt, die er und sein Bruder gemeinsam bewohnen, und es sind auch diese Momente, in denen er die besten Einfälle und Eingebungen hat.

Geschicklichkeit: 14/6
Stärke: 9/4
Zähigkeit: 9/4
Wahrnehmung: 17/7
Willenskraft: 14/6
Charisma: 16/7

Körperliche Verteidigung: 8
Mystische Verteidigung: 9
Soziale Verteidigung: 9
Physische Rüstung: 0
Mystische Rüstung: 2

Initiative: 6
Bewusstlosigkeitsschwelle: 21
Todesschwelle: 30
Waffen: Keine

Fertigkeiten: Arzt 3, Aufmerksamkeit 4, Forschen 2, Fremdsprachen 2, Gleiten 4, Lesen/Schreiben 2, Schwimmen 2, Singen 2, Questor 4, Waffenloser Kampf 2, Wissen (Brachen) 4, Wissen (Geschichte Barsaives) 2, Wissen (Legenden und Helden) 2
Kräfte der Passion: Trost, Heilung und Heimstatt versiegeln.

Nachwort
d6ideas und Spiele im Kopf teilen schon seit geraumer Zeit ihre Leidenschaft für die Welt von Earthdawn. Für den Karneval der Rollenspielblogs im Februar 2019 zum Thema „Flieger und Piloten“ spinnen wir gemeinsam die Geschichte der ungleichen T’skrang-Brüder: Hi’srani und Es’katha.
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