Zeit der niederen Zirkel, fünfter Tag.
Merelia
Merelia ist eine niedere Zirkelgottheit des Valan. Es war einmal eine junge Frau namens Merelia für die ihre Eltern einen Bräutigam aussuchten, als sie in das richtige Alter kam. Aber Merelia konnte in ihrem Herzen keine Liebe für den ihr Zugedachten finden und floh deshalb in den tiefen Wald. Auf einer Lichtung fand sie sich einem gewaltigen Wolf gegenüber und in ihrer Verzweiflung rief sie alle Götter, die sie kannte, um Schutz vor der riesigen Bestie an. Ihre Gebete wurden erhört. Der Wolf nahm menschliche Gestalt an, und der Gott Valan stand vor ihr.
Der Gott wollte wissen, was sie alleine in dieser gefährlichen Wildnis tat, und sie erzählte ihm von der erzwungenen Heirat, vor der sie geflohen war. Valan verwandelte daraufhin die Lichtung, auf der die beiden immernoch standen, in eine heilige Zuflucht, in der sie rasten könne. Er sagte ihr, dass sie hier sicher sei und bleiben könne, so lange sie wolle. Sie dankte ihm und er verschwand. Als er nach einem Jahr zu der Lichtung zurückkehrte, konnte er nicht verstehen, warum sie die Zuflucht nicht schon längst hinter sich gelassen hatte, bemerkte aber, wie sie den Ort verändert hatte. Wieder verließ er sie, kehrte aber nach einem Jahr zurück, wie auch das Jahr darauf, und jedes Jahr seitdem. Und jedes Mal fand er die Zuflucht, die er selbst erschaffen hatte, verändert vor, auf neue und fesselnde Art verwandelt. Schließlich wurden die beiden zu Liebhabern, und sie gebar das göttliche Kind Veleae.
Die Jahre vergingen, Merelia wurde alt und grau. Veleae spürte, dass ihre Mutter bald sterben würde, und sie machte sich in jedem Winkel Freeyas auf die Suche nach ihrem Vater. Als sie ihn endlich gefunden hatte, flehte sie ihn an, ihre Mutter ein letztes Mal zu besuchen. Gemeinsam kehrten sie in die Zuflucht zurück und fanden Merelia in der Gesellschaft Barars vor. In diesem Augenblick wurde Valan bewußt, dass er seiner Schwester nicht erlauben konnte, Merelia mit sich zu nehmen. Er hob Merelia hinauf in den Zirkel und so wurde sie zur Göttin von Heim und Herd.