Sprachvalidierung und Spielübersetzungen

TransWinter
Seit dem Erscheinen von Geh nicht in den Winterwald, der deutschen Version von Don’t Walk in Winter Wood, treibt mich ja ein wenig der Gedanke an Sprachvalidierung von Rollenspielen um.

Aufgehängt habe ich mich dabei an der Frage, ob Geh nicht in den Winterwald und Don’t Walk in Winter Wood überhaupt das gleiche Spiel sind.

Die Regeln von Don’t Walk in Winter Wood machen ja Vorgaben, was die Sprache angeht (konkret das Beschreiben in dritter Person und in der Vergangenheitsform). Dies ist auch so direkt in Geh nicht in den Winterwald übernommen (übersetzt) worden.

Aber: Entfaltet diese Anweisung in zwei so verschiedenen Sprachen (auch und gerade was Zeitformen angeht) wie Englisch und Deutsch überhaupt die gleiche Wirkung?

Hier wäre jetzt die Validierung gefragt.

Die sich aber wohl niemand leisten möchte.

2 Kommentare


  1. Hast du dazu noch ein paar Gedanken mehr? Was meinst du genau mit „Sprachvalidierung“? Oder ist das hier absichtlich so eine Art Gedankensplitter?

    Ich übersetze hobbymäßig manchmal kurze Rollenspiele und bin am Thema interessiert.

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    1. Beispiel: Wenn ich einen Fragebogen benutze, um von einem Patienten etwas über empfundene Schmerzen zu erfahren, dann hängt das Ergebnis natürlich daran, wie die Frage(n) und Antwortmöglichkeiten genau formuliert sind.

      Wenn ich dann die Ergebnisse von Patienten, die verschiedene Sprachen sprechen, miteinander vergleichen möchte, dann muss ich sicherstellen, dass die gestellten Fragen und die angeboteten Antwortmöglichkeiten in den jeweiligen Sprachen auch tatsächlich inhaltlich vergleichbar sind und geht entsprechend über die „einfache“ Übersetzung auf dem Papier hinaus.

      Wie gesagt, das ist auch in meinen Augen überkandidelt, da für Rollenspiele wirklich eine ganze Maschinerie anzuwerfen. Aber durch Winter Wood musste ich dennoch daran denken.

      Hinzu kommt, dass es ja auch um Sprache im Spielgeschehen und nicht nur im Spielmaterial selbst geht, was die Sache nicht einfacher macht.

      Bei den Regeln selber, gerade bei kompakten, wäre die einfachste Form, die sich des Spaßes halber auch realisieren ließe, die Rück-Übersetzung durch eine zweite Person: Also erst die Regeln/das Spiel ins Deutsche übersetzen, dann jemanden bitten, diesen deutschen Text in die Originalsprache zu übersetzen, und dann abgleichen ob der neue Text und der Ursprungstext zusammenpassen.

      Aber das geht eben noch weit vorbei, an der Frage, wie manches dann in der Anwendung begriffen wird und, noch schwieriger, welche weiteren Auswirkungen (zum Beispiel auf die intendierte beziehungsweise die hervorgerufene Stimmung) das hat.

      Spannend, aber wohl jenseits des praktisch umsetzbaren.

      (Und außerdem angesichts der Uhrzeit vermutlich etwas wirr hier im Kommentar. Entschuldigung dafür.)

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