Miranbrück Teil 4

stadtkarte-emptyWillkommen zum vermutlich vorletzen Teil der Miranbrück Reihe, in der ich euch ein deutsches Changeling the Lost Setting präsentiere. Wer bisher noch nicht dabei war sollte vielleicht erstmal die Vorgänger Artikel lesen. Teil eins, zwei und drei.

Nachdem wir das letzte Mal die Anführer der Höfe behandelt haben, kriegt jeder Hof noch einen weiteren Vertreter.
Mehr NSCs existieren für Miranbrück nicht, da das Setting damals als Forenspiel mit einer Menge Mitspieler gedacht war. Aber auch in einer P&P Runde ergibt das soweit Sinn, ist doch der Hintergrund der Stadt auf wenige Verschollene ausgerichtet. Wer trotzdem mehr möchte, dem empfehle ich „The Great Masque“, das zwar von seiner ursprünglichen Seite verschwunden ist, aber noch beispielsweise hier zu finden ist.

Jonathan Povres

Jonathan Charakterbogen DeutschHintergrund:
Jonathans lebendigste Kindheitserinnerungen sind Essensmarken und harte Arbeit, denn die frühen Nachkriegsjahre waren es, die ihn am meisten prägten. Allem Mühsal dieser Zeit zum Trotz ermöglichten seine Eltern ihm eine gute Ausbildung und so absolvierte Jonathan Povres nicht nur das Abitur am hiesigen Internat sondern studierte sogar Geschichte und Archäologie. Aus dem Studenten wurde ein Professor und bald später wurde das renommierte Frühgeschichtliche Museum seiner Führung anvertraut.

Sein Privatleben verlief in den üblichen Bahnen. Eine Ehefrau, die viel zu früh starb, ein entfremdeter Sohn mit feiertäglichen Anrufen und schlussendlich seine Arbeit als Lebensinhalt.

Sein Hüter köderte ihn schlussendlich mit seltenen Exponaten, bei deren Katalogisierung er Hilfe bräuchte. Povres litt in Arkadia Höllenqualen. Während sein Hüter, der Abenteurer, Abenteuer erlebte, musste er daheim ordnen, beschreiben und untersuchen. Jeder noch so kleine Fehler wurde mit verstümmelnden Verletzungen und Operationen quittiert, bis aus ihm das Monster wurde, das er heute ist.

Jonathan war schon alt, als er entführt wurde und war Jahrzehnte fort. Doch in der Welt verging kein Monat. Er nahm nach dem Tod seines Strohmannes sein altes Leben wieder auf und wurde zu einem geachteten Mitglied des Herbsthofes.

Als Leiter des frühgeschichtlichen Museums verbringt er die meiste Zeit dort und auch die Kleinode der Freistätte werden in den verwinkelten Kellerebenen des Museums versteckt. Und doch treibt es ihn immer wieder hinaus in die Hecke auf der Suche nach weiteren Kleinoden. Denn nie wieder will er sich einsperren lassen.

Sippe: Düsterling (Darkling)
Zunft: Antiquar (Antiquarian)
Amt: Fagott / Schwertgurt / Bibliothekar / Entschlafener (Hüter der Kleinode)
Scheinbares Alter: ~80
Mantel: Herbst 3

Aussehen Maske:
Ein alter, dennoch rüstiger Mann. Seine Augen wirken noch wach und jung, doch seine Glatze und die Falten verraten ihn. Sein Kleidungstil ist erwartungsgemäß altmodisch und spießig. Seine gesetzte Stimme verrät eine umfassende Bildung.

Aussehen Feen-Miene:
Ein komplett flaches, ebenmäßiges Gesicht, nicht einmal eine Nase sondern nur zwei Luftlöcher, wo sie sein sollte. Jonathans bleiche Haut wirkt nicht menschlich und seine Krallen erinnern mehr an ein Monster. Am auffälligsten ist jedoch, dass seine Augen nicht in seinem Gesicht sondern auf seinen Handflächen gewachsen sind.

Charaktereigenschaften:
Jonathan ist ruhig und überlegt. Er handelt nie impulsiv und ist durch und durch der Gelehrte. Wenn es wirklich ernst wird, lässt er Andere kämpfen. Seine wilden Jahre sind vorbei, auch wenn er sie nie ausleben durfte.

Salvo Pisani

Salvo Charakterbogen DeutschHintergrund:
Salvo wuchs unter dem Namen Indro Cocci auf. Während seine Eltern aus gutem Hause kamen, suchte ihr Sohn die Bestätigung seiner eher bodenständigeren Landsleute. Am Anfang aus Gruppenzwang und später aus eigenem Interesse wurde ein Ladendieb aus ihm. Nicht, dass er nie gesehen wurde, aber er war immer schneller als seine Verfolger. Schnell genug, um seinem Hüter ein lohnendes Ziel zu sein. Eine falsche Abbiegung und aus dem Jungen Kriminellen der Stadt wurde ein schneeweißer Fuchs des Waldes von Arkadia. Dauerhaft gejagt, immer wieder gefangen, getötet und neugeboren erneut gejagt.

Doch er wurde besser und eines Tages war er schnell genug. Er entkam wahrhaftig zurück nach Miranbrück. 5 Jahre waren vergangen, vor die Augen seine Eltern traute er sich nicht, aber seine alten Freunde dachten, er käme aus dem Gefängnis. Bald schon wurde er ein Teil des kriminellen Untergrunds der Stadt und kurioserweise das Gegenteil seiner selbst unter den Verschollenen.

Sippe: Biest (Beast)
Zunft: Läuferflink (Runnerswift)
Amt: Kontrabass/ Säbel / Aufsicht / Ermordeter (Gesetzeshüter)
Scheinbares Alter: ~ 30
Mantel: Winter 2

Aussehen Maske:
Salvo ist nicht sehr auffällig. Ein Italiener mit kurzem dunklem Haar und einem ständigen Dreitagebart. Er ist weder sonderlich groß noch sonderlich eindrucksvoll.

Aussehen Feen-Miene:
Auch wenn er kein vollkommener Fuchs mehr ist, jetzt wo er wieder in der echten Welt ist, so ist doch viel zurückgeblieben von seiner Gestalt aus Arkadia. Das schneeweiße Fell, der buschige Schwanz und das leicht hundeartige Gesicht. Er bleibt dabei jedoch eher beweglich und athletisch denn stark und behäbig.

Charaktereigenschaften:
Salvo hat das Vertrauen in alle verloren. Jeder ist für ihn verdächtig und die Einzigen, bei denen er sich wirklich ungezwungen gibt, sind die, deren Dreck am Stecken er bereits kennt. Es gehen Gerüchte um, dass Salvo bereit ist über kleine Verbrechen hinwegzusehen, wenn es ihm zum Vorteil werden könnte.

Sandra „Erle“ Kreidolf

Sandra Charakterbogen DeutschHintergrund:
Sandra wurde Anfang der 80er entführt. Was ihren Hüter dazu gebracht hat, gerade sie auszuwählen kann sie selbst bis heute nicht einmal erahnen.

Mitten im Wald bei Wind und Wetter musste sie Eindringlinge abwehren, sich vor Raubtieren schützen und für die Jagdgesellschaften ihres Hüters die vielen kleinen Pfade erhalten. Ihr Leben in Arkadia war hart und ungerecht, aber vermutlich besser als das der meisten Verschollenen.

Erst als sie einmal mehr durch Zufall vor Ort war, als der weiße Fuchs gefangen und gehäutet wurde und doch nicht wirklich starb, nur um erneut gejagt zu werden wurde ihr klar, dass sie ihm helfen musste.

Sie ermöglichte dem Fuchs, der sich später als Salvo herausstellen sollte, die Flucht, indem sie den Pfad, der es dem Hüter ermöglichte, ihn rechtzeitig zu fangen, zerstörte. Auch wenn sie es ihm bisher nie gestanden hat, ließ sie Salvo entkommen, und sie folgte ihm auf gleichem Wege bis nach Miranbrück.

Eine Zeit lang verlor sie ihn aus den Augen und fand ihn erst wieder, als sie ein Teil des Frühlingshofes geworden war.

In Miranbrück ist sie zu der geworden, die die Hecke am besten kennt, sogar ein Amt wurde ihr dafür zugesprochen. Ihren Hartz IV-Unterhalt bessert sie sich wann immer es geht auf, indem sie Heckenfrüchte (wenn sie welche findet) an die örtlichen Verschollenen verkauft. Wenn alle Stricke reißen, lässt Red sie in ihrer Disco arbeiten, aber Sandra fühlte sich inmitten all dieser Menschen nie wohl.

Sippe: Elementar (Elemental)
Zunft: Holzblut (Woodblood)
Amt: Waldhorn / Speer / Studienrat / Verhungerter (Heckenläufer)
Scheinbares Alter: ~ 24
Mantel: Frühling 2

Aussehen Maske:
Sandra ist eine junge ansehnliche Frau. Nicht atemberaubend, aber doch nett anzusehen. Kurze braune Haare, braune Augen und ein heller Teint. Sie kleidet sich privat meistens eher natürlich-praktisch und stylt sich nur etwas auf, wenn sie in der Disco aushilft.

Aussehen Feen-Miene:
Erle, wie sie als Verschollene genannt wird, ist ein typisches Holzblut. Ihre Haut wird holzig, jedoch eher frisches grünes Holz als braunes festes. Ihre Haare verschmelzen zu vielen kleinen Verästelungen, an denen hier und da ein paar kleine Blätter wachsen.

Charaktereigenschaften:
Sandra ist umgänglich und nett. Sie lässt sich oft etwas herumschubsen und Arbeit aufhalsen, die eigentlich nicht ihre ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sie vollkommen in Salvo verliebt ist und für ihn fast alles tun würde.

Borut „Rippenmantel“ Janša

Borut Charakterbogen DeutschHintergrund:
Borut ist der Sohn zweier slowenischer Migranten. Seine häufiger ab- als anwesenden Arbeitereltern ließen ihm viel Zeit seine Grenzen auszutesten und so wurde aus dem kleinen Jungen ein halbstarker Punk. Eine Party nach der nächsten, Schlägereien ohne Ende und sexuelle Übergriffe auf Frauen waren an der Tagesordnung.

All das nahm ein Ende, als die riesenhafte Klaue seines Hüters aus einer Gasse langte und ihn in einem Stück verschlang. Im Inneren der Fee war er nicht allein, doch all die anderen wurden nach und nach ihrer Träume beraubt und verdaut. Borut blieb am Leben, aus Hunger begann er schlussendlich das saure Fleisch, das stinkende Blut und die spitzen Knochen des Hüters selbst von innen zu fressen.

Er wurde selbst zu einem Monster, vor dem sogar die anderen Gefangenen Angst hatten. Das war der Punkt, an dem Borut beschloss, Schluss zu machen. Er packte sich eine Ecke und riss und fraß und fraß und riss. Knochen spießten ihn auf und wurden zu einem Teil von ihm. Umhüllten ihn wie eine Schutzschicht. Seine Hände wurden mehr zu Klauen denn je und irgendwann war er hindurch. Hatte ein winziges Oger-großes Loch in seinen Hüter gefressen und rannte nach Hause.

In Miranbrück fand er schnell Anschluss bei Erwin und wurde Teil des Sommers. Sogar zu einem der Kämpfer der Freistätte ernannt, selbst bevor die meisten verschwanden.

Sippe: Oger (Ogre)
Zunft: Knorpelkauer (Gristlegrinder)
Amt: Trommel / Dreschflegel / Assistent / Gefallener
Scheinbares Alter: ~ 35
Mantel: Sommer 2

Aussehen Maske:
Borut ist stabil gebaut und kräftig obendrein. Er trägt einen kurzen Kinnbart, den er von Zeit zu Zeit in starken Farben einfärbt. Seine Haare wirken immer so als ob er die letzte Dusche und den letzten Friseurtermin obendrein verpasst hätte.

Aussehen Feen-Miene:
Rippenmantel sieht seiner Maske recht ähnlich, nur dass seine Hat einen stärkeren Rotton angenommen hat und er noch ungeschlachter wirkt. Am auffälligsten ist natürlich seine namensgebende Rüstung aus Rippenknochen, die am ganzen Körper in seine Haut gestochen sind und ihn eng umfangen.

Charaktereigenschaften:
Borut ist freundlicher als man vermuten sollte, wenn er wirklich will. Seine Stimmungsschwünge sind aber fast schon legendär, da niemand so recht voraussehen kann, was ihn als Nächstes aufregt.


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