Karneval der Archive – Thema: Essen

Bunker Archive

Clawdeen lädt zum „Essen“ ein.

Wir haben da schon einmal was vorbereitet:

Mit den sieben Zutaten unseres Lieblingsgerichts:

  1. From Mother Russia with Love – magische Süßigkeiten für The Red Star

    hasran: Ursprünglich wollte ich hier beginnen über Süßigkeiten aus Russland zu schwärmen, aber der vorgeschlagene Effekt und die Spannung zwischen moderner Ideologie und altem Aberglaube war mir dann wichtiger zu erwähnen.
    blut_und_glas: Entstanden ist der Artikel damals auch in einem gewissen Spannungsfeld, beziehungsweise, aus mehreren Einflüßen heraus, einmal aus einem der Tschetschenienbücher von A. Babtschenko, wo eine Mutter, die nach ihrem Sohn sucht, Pralinen an die anderen Soldaten verteilt (wenn ich mich richtig erinnere, ich habe das Buch gerade nicht zur Hand, um noch einmal nachzuschlagen), und zum anderen, aus einer Recherche zu Süßigkeiten in/als Notfallverpflegung. Und jetzt wo ich darüber nachdenke war da noch mindestens diese eine Szene, in der ein Soldat einen Brief auf Schokoladenverpackung schreibt…
    hasran: Süßigkeiten und Krieg scheinen ohnehin Felder mit überraschenden und überraschend vielen Überschneidungen zu sein: man denke an die berühmte Panzerschokolade aber auch an die Entstehungsgeschichte der M&Ms.
    blut_und_glas: Oder an den Kuchen bei Im Westen nichts Neues.
    hasran: Könnte man bestimmt psychoanalytisch seine helle Freude daran haben, aber lass uns lieber zu herzhafteren Themen kommen.

  2. Niederraachheim versus Raachbad – eine Rivalität für Warhammer Fantasy Roleplay

    hasran: Lieber DSA mit Warhammer Regeln oder Warhammer mit DSA Regeln?
    blut_und_glas: Schwierige Frage! Warhammer mit DSA-Regeln. Aber: Schwierige Frage!
    hasran: Das scheint mir auch die richtige Antwort zu sein. Aventurien ist im Vergleich zur Alten Welt so bräsig. Oder lieber positiv formuliert: die Alte Welt ist mutiger und traut sich in ihren Eintopf auch Chili und Koriander hineinzugeben.
    blut_und_glas: Die Kleinteiligkeit des DSA-Regelwerks könnte kombiniert mit der Lächerlichkeit der Warhammer-Spielwelt außerdem auch noch einmal ein wirklich besonderes Geschmackserlebnis entfalten, das in der Reinkultur ausbleibt. Die Würze entsteht ja gerade erst in der Kombination.

  3. Got Soft Juice? – Energy Drinks für SLA Operatives

    blut_und_glas: Radioglucose.
    hasran: Enough said? Irgendwie nicht. Das Format war durchaus sehr gut: frei geschaffene Energy Drinks, gefolgt von einer Zufallstabelle und auf der Tabelle basierende Getränke. 2 Michelin-Sterne minimum.
    blut_und_glas: Ja, die freie Getränke waren noch das zusätzliche Koffein in der Dose.
    hasran: Herzrasen inklusive. Schön auch, dass im Legalese wir sichergestellt haben das Soft Juice Programe und die jeweiligen Getränke nicht in Dave Allsops Krallen fallen zu lassen.
    blut_und_glas: Das ist ohnehin noch einmal ein eigenes Thema. Ein delikates könnte ich jetzt sagen, aber so lecker kommt es mir gar nicht vor.
    hasran:Stimmt wohl. Lass uns den Mund ausspülen und lieber weitere Pralinen verköstigen!

  4. Bleeding Gums – alien sweets for Warhammer 40,000

    hasran: Magische…consumables sind irgendwie ein klassischer-Fantasy-Topos und seine Einbindung ins 40K Universum arbeitet für mich das Besondere an der Welt hervor. Außerdem gefällt mir die Vorstellung von Dark Eldar pâtissiers sehr gut.
    blut_und_glas: Jetzt wo du das sagst, stelle ich sie mir plötzlich viel weniger als Gummidrops oder Bonbons vor, sondern als Macarons.
    hasran: Spannend. Meine Assoziation war tatsächlich explizit Nicht-Britische Süßigkeiten.
    blut_und_glas: Meine ursprüngliche Assoziation waren Bilder aus einer Reportage über traditionelle Bonbonherstellung, mit dem Hinweis, dass die „fertigen“ Bonbons noch in so einer Trommel abgeschliffen werden müssen, weil sie sonst gefährlich scharfkantig wären…
    hasran: Zumindest sind wir uns einig: Dark Eldar Süßigkeiten sind Kunsthandwerk.
    blut_und_glas: Definitiv.

  5. Den Krieg ernähren – Armeeversorgung in Beutelschneider

    blut_und_glas: Eine Armee marschiert auf ihrem Magen? Geht das so auch auf Deutsch?
    hasran: Verständlich ist es, aber sonderlich traditionell oder idiomatisch scheint es mir nicht…und trotzdem dreht es sich wieder um Essen und Krieg…ist das eine Aussage über das Hobby als solches oder Ausdruck des historischen war games Kerns?
    blut_und_glas: Also, da wir hier im speziellen Fall natürlich über einen Logistikzusatz für ein Massenkampfsystem reden, ist letztere Verbindung zumindest nicht ganz vom Tisch zu fegen.
    hasran: Hat Beutelschneider eigentlich Regeln, um mit Truppenmoral detaillierter umzugehen? Also ließ sich, was hier im Zusammenhang mit Hunger skizziert wird noch anders ausweiten? Was passiert beispielsweise, wenn sich das Gerücht im Lager verbreitet, der untote Nekromant Hzt’r habe sich dem Feind angeschlossen?
    blut_und_glas: Fester Bestandteil ist das – außerhalb der Schlacht – nicht, ließe sich aber implementieren. Spontan könnte ich mir so etwas zwar auch über Münzen darstellen (die dann entweder Versorgung und Moral als Mischgröße abbilden, oder sogar nur auf die Moral fokussiert werden), aber eigentlich würde ich eher mit so etwas wie einem modifizierten Erfahrungsmechanismus arbeiten, bei dem gegebenenfalls (Gefahr sinkender Moral) gezogene farbige Murmel gegen weiße ausgetauscht werden müssen – so etwas könnte dann auch mit psychologischer Kriegsführung durch einzelne Charaktere interagieren, die, um so ein Gerücht zu streuen, eine Herausforderung (oder eine Auseinandersetzung gegen den feindlichen Heerführer/dessen Meisterspion/… ) bestehen müssen, um dann die Prüfung auf möglichen Moralverlust auszulösen (und deren Schwierigkeit festzulegen). So aus dem Ärmel heraus.
    hasran: Ich sehe eine Beutelschneider-Fork mit old school Fokus: Einem Skelett in die Tasche gegriffen!
    Das ist vermutlich auch der richtige Ansatz, um Hofintrigen oder ähnliches zu modellieren…hm.
    blut_und_glas: Ja. Übrigens auch mit genau diesen beiden groben Stoßrichtungen, entweder über eine zugeschnittene Implementierung der Münzen (das hatte ich auch schon einmal durchexerziert für eine Wasserwelt, wo Münzen gezielt für Atem/Luftreserven vorgesehen waren), über die Modellierung von Fraktionen/Organisationen mit eigenen Beuteln (so wie Armeen), oder aber eben mit Fokus rein auf die handelnden Charaktere und dann mit den ganz gewöhnlichen Herausforderungen und Auseinandersetzungen.
    hasran: Wenn man will, lassen sich sogar Konzepte wie “die Intrige” oder “das Geheimnis” abstrakt als Beutel vorstellen. Dann dienen Konflikte und Veränderungen in der Beutelzusammenstellung quasi als Generator der Erzählung.
    blut_und_glas: Exzellente Idee, funktioniert definitiv.
    hasran: …und damit ist dann die Narrative-Fork von Beutelschneider begründet: Dem Vampir eine Tasche nähen?
    blut_und_glas: Wieder ein sehr schöner Titel. Wobei ich selbst ja erst einmal noch eine andere Version bearbeiten möchte, die aber ohne einen solchen Zusatznutzen.
    hasran: Die da wäre? Noch eine letzte Produkt Ankündigung bevor wir zu einem deiner schönsten Frühwerke kommen?
    blut_und_glas: Der Arbeitstitel lautet Aus den Weiten des Alls. Aber mehr mag ich eigentlich noch nicht erzählen. An den Opferfelsen gekettet ist ja noch frisch.

  6. Glückskeks – ein Hong Kong Action-Rollenspiel

    hasran: Der Glückskeks hingegen ist schon etwas älter und hat in meinen Augen deutlich zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Zeiten von dem erfolgreichen Geldbetteln, um “Everybody is John” zu drucken, auf mehr Zuspruch treffen könnte.
    blut_und_glas: Wie das? Ich möchte doch gar nicht betteln. Und warum auch? Die Glückskekse gibt es ja immer umsonst dazu.
    hasran: Das wollte ich auch gar nicht in Frage stellen, aber dieses Konzepts des “Kurz-Rollenspiels” scheint jetzt mehr im Zeitgeist angekommen. Ich wünschte mir einfach, mehr Leute würden das Spiel kennen. Gar nicht mal so sehr der Form-halber, sondern weil es das Genre des Hong Kong Action Films sehr fein abschmeckt.
    blut_und_glas: Da (beim Hong Kong Action Film) geht zumindest der Geschmack des deutschen Rollo-Feuilletons allerdings scheinbar in eine andere Richtung, wenn ich mir anschaue, was da mit New Hong Kong Story so auf den Tisch kommt.
    hasran: Schade. Ist aber auch vielleicht als “Europäisierung” zu begreifen: fade gesalzen statt richtig gewürzt.
    blut_und_glas: Ich würde das nicht unbedingt als fade begreifen wollen. Aber es läuft natürlich in eine gänzlich andere Richtung. In genau die Richtung, von der ich mich mit dem Glückskeks lösen wollte. Es ist antithetisch zum Gedanken des Glückskeks. Aber das ist etwas anderes als fade zu sein.
    hasran: Es nimmt dem Genre eben seine Tragik, seine Schärfe. Aber vielleicht verhalten sich die beiden wie mein sehr rudimentäres Verständnis von Yin und Yang.

  7. (Blog-Like-a-)Pirate-(a-)Day: Slaab Trommelbauch – ein Pirat für Warhammer Fantasy Roleplay

    blut_und_glas: Tatsächlich denke ich bei Warhammer und Essen eher an Oger, bevor ich an Halblinge denke.
    hasran: Der Oger denkt hingegen zuerst an den Halbling als Essen.
    blut_und_glas: Gar nicht wahr. Oger und Halblinge verstehen sich ausgezeichnet. Und als Ruderer eignen sich Halblinge ohnehin nicht – du könntest dir ja niemals sicher sein, ob das Ruder noch da ist, wenn du wieder kommst. Oder das Schiff.
    hasran: Gibt es eigentlich viele Halblingpiraten? Rein visuell – ich denke an das Fehlen von Schuhwerk – scheinen Halblinge prädestiniert.

    (Blog-Like-a-)Pirate-(a-)Day: Die Waschzuberbande – ein Pirat für Warhammer Fantasy Roleplay

    hasran:…das hast du mit Absicht gemacht, um einen weiteren Artikel hineinzuschmuggeln!
    blut_und_glas: Du kannst nichts beweisen!
    hasran: Zum Kotzen!

Andere Rezepte für Essen und damit Verwandtes…

…für Techpriesterzähne und anderes aus Warhammer 40.000:

…aus dem SLA Industries Equipment Blog und darüber hinaus:

…mit Nachschlag aus der Alten Welt:

…serviert in diesen Lokalitäten der Erdsphäre:

…für Feensklaven, Speisegötter und andere freeyitische Spezialitäten:

…für D&D-Magietavernen:

…und alles andere von Beutelschneider und Blue Planet, über Earthdawn und Shadowrun, zu Unknown Armies und systemlosem Allerlei:

Guten Appetit!

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