Die Shanghai Sieben: Red Fury – ein Pulp-Schurke für Unknown Armies

Wer sind die Shanghai Sieben? Was wollen sie? Welche Bedeutung haben sie im kosmolgischen Zusammenhang? Sind die Gerüchte über ihre Macht wahr? Arbeiten sie nun für die Neue Inquisition oder einen anderen großen Fisch? In den nächsten Wochen werden wir die Shanghai Sieben einen nach dem anderen kennenlernen. Wir werden vielleicht nicht sofort erfahren, wie alles…

Der Weg Rachel Wongs, Tochter eines schwarzen Farmers und einer chinesischen Prosituierten, war von Anfang an eher abwärts vorgezeichnet. Sie wurde zur Adoption freigegeben, was bedeutete, dass sie im Waisenhaus aufwuchs und nie so etwas wie menschliches Mitleid oder gar Liebe erfuhr.

Regelmäßig versuchten Brutalos und schlichtweg Wahnsinnige sich ihr aufzuzwingen, allerdings wurde sie nie zu deren Opfer. Ihre schiere Willensstärke und Unbarmherzigkeit, gepaart mit einer Gerissenheit, die wohl mehr zu einem der Räuber in ihrer Kindheit in Louisiana passte, sorgten dafür, dass sie quicklebendig blieb. Ja, sie hat sich in der Tat ziemlich gut durchgeschlagen. Langsam wie ein Krokodil taucht sie an die Oberfläche des trüben, schlammigen Wassers des Bayous. Nicht ein einziges Mal versuchte Rachel aus dem Waisenhaus zu entkommen. Die paranoide, klaustrophobische, gewalttätige und erbarmungslose Umgebung wurden Teil ihrer Persönlichkeit.

Nachdem die sie dem Fürsorgesystem entkommen war, übernahm Rachel mehrere Gelegenheitsjobs in ihrem sonst eher ereignislosem und langweiligem Leben.
Aber sie war mehr als das, kein grobes Instrument des Schicksals, sondern ein Messer, die Klinge geschärft am Leben selbst. Eines Tages, als sie Hühner und Schweine in einem Lastwagen transportierte, wurde sie von einem Sturm überrascht. Sie konnte die Straße nicht mehr vom angrenzenden Fluss unterscheiden, alles verschwamm ineinander, dann ins Nichts und Rachel Wong starb.

Und wurde ins Leben zurückgeholt, wie die Legenden erzählen. Was als nächstes geschah, wurde nie genau überliefert. Das wahrscheinlichste Szenario beschreibt wie Rachel von einem Voodoo Priester gerettet wurde, der im Sumpf lebte. Er fand Gefallen an Rachel, brachte sie zurück ins Leben und nahm sie als seine Schülerin auf. Rachel war fasziniert, aber blieb vorerst skeptisch, bis sich eines Tages alles änderte.

Sie ermordete ihren Lehrer und Retter und verschwand, nur um ein Jahrzehnt später als die gefürchtete und fürchterliche Red Fury, Captain des Piratenschiffs „Mutter“ wieder aufzutauchen.

Geisterhaft macht die „Mutter“ Jagd auf arglose Schiffe in Amerikas Binnengewässern. Eine Crew aus schrankartigen Schwarzen, angeführt von Rachel selbst, taucht anscheinend willkürlich auf und fährt auf die Opfer herab, ermordet jeden Passagier und jedes Besatzungsmitglied bis auf eines und verschwindet wieder ohne den Hauch einer Spur zu hinterlassen.

So konzentriert Rachel selbst zu sein scheint, offensichtlich auf der Suche nach ETWAS, bleibt uns ihr wahrer Wunsch verborgen.

Rachel Red Fury Wong
Wutimpuls: Schwäche. Rachels Leben ist gezeichnet von Tragödien, die sie alle, wenn nicht mit Bravur überstanden, doch zumindest mit emotionaler Härte gemeistert hat. Seelisch, emotional und körperlich versteht Rachel sich als „gestählt“, weshalb Menschen, die häufig kraft- und mutlos sind, sie zur Weißglut treiben.
Angstimpuls: (Selbst) Niemand richtet härter über Rachel als sie selbst. Ihre Angst vor dem Versagen äußert sich häufig in übermäßiger Brutalität und Rücksichtslosigkeit sich selbst und anderen gegenüber.
Tugendimpuls: Rachel versteht sich als Mentor für Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden wie sie selbst früher. Oft nimmt sie sich Jugendlichen und Frauen an, die eine ähnliche Vergangenheit hinter sich haben und versucht sie stark und unabhängig zu machen.

Körper: 65 (Stark genug, um einen menschlichen Schädel mit Hilfe einer Machete zu spalten)
Schnelligkeit: 60 (wendig und schwer zu halten wie ein Otter)
Verstand: 70 (analytisch, kalt, berechned)
Seele: 70 (spirituell)

Anmerkung des Designers:
Um es direkt zu sagen, in Unknown Armies fehlen die Piraten. Asiatische Schmuggler und Piraten sind eine Grundzutat von Abenteuer- UND Groschenromanen. Rachel Wong ist der Versuch diese Idee in das Unknown Armies Amerika zu übertragen. Statt die Geheimnisse des fernen Ostens einzubringen, dachte ich dass Voodoo – zumindest so wie es in Groschenromanen dargestellt wird – ähnliche Funktionen erfüllen kann.

So wie ich die Shanghai Sieben aufziehen möchte werden sie als Groschenromanbösewichte, ohne die Fallstricke meiner Shanghai Sieben Idee, präsentiert, sodass sie also auch in anderen Settings/Kampagnen benutzt werden können. Gegen Ende werden sie wieder alle zusammengebracht und in einem gemeinsamen Antrieb, Agenda, etc. verankert.
Hoffentlich funktioniert die für euch so auch.


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