Deathwatch liefert geniale Ansätze für militärische Kampagnen. Von der Integration von Missionszielen und Zusammenhalt in der Einheit in die Spielmechanik hin zu den Anforderungsregeln, die den theoretisch unbegrenzten Zugriff auf Ausrüstung beschränken. Aber wie verwendet man diese Regeln, wenn das Killteam vom Kommando abgeschnitten ist? Der Hintergrund von Deathwatch erwähnt bereits Killteams die weit hinter den feindlichen Linien operieren oder Tiefenaufklärung durchführen und die Situationen nach eigenem Ermessen handhaben. Dank der über die Sterne verteilten Deathwatch-Außenposten haben Killteams zudem Zugriff auf Ausrüstung, die das tatsächlich Notwendige bei Weitem übersteigt. Das Potenzial für Missbrauch ist groß und auch wenn kein wahrer Space Marines es wagen würde, die gegebenen Schranken zu übertreten sind Spieler nicht so gründlich indoktriniert.
Die folgenden beiden Hausregeln bieten Anregungen, wie Spieler sich ihre Missionsziele selbst definieren und wie Requisition durch Verderbnis limitiert und ausbalanciert werden kann.
Selbstdefinierte Missionsziele
„Der Dienst am Imperator duldet keine Unklarheiten. Deine Zeit zu kennen, Deinen Platz und Deinen Feind, dies ist der einzige Weg zu dienen.“
Diese Hausregel behandelt wie Killteams sich ihre Missionsziele selbst definieren können.
Oft werden Ziele mit vagen Absichten und Wünschen verwechselt. Ein Ziel zeichnet sich durch drei Aspekte aus: es ist klar definiert, es ist messbar und es hat einen definierten Zeitrahmen. Dies gilt besonders für militärische Missionsziele. Das Prinzip, dass Missionsziele je eindeutiger definiert werden müssen je wichtiger sie sind, ist naheliegend.
Das generelle, nicht näher definierte Missionsziel jeder Deathwatch-Operation ist es Xenos zu bekämpfen und das Imperium zu beschützen. Von daher macht es Sinn jede Aktion die eine Xenos Streitmacht messbar schädigt oder die Imperiale Agenda messbar fördert mindestens als Tertiärziel zu definieren, auch nachträglich.
Primärziele andererseits sollten detailliert und im Voraus definiert sein. Ein Primärziel wird festgelegt indem die Space Marines dieses Ziel explizit ansagen, bevor sie zu einer Mission aufbrechen. Um sich als Primärziel zu qualifizieren muss das Ziel klar definiert sein (z.B. die Tötung eines bestimmten feindlichen Kommandeurs oder die Zerstörung eines bestimmten Objekts), es muss klar messbar sein (z.B. die Vernichtung von mindestens 80% einer feindlichen Streitmacht) und muss einen definierten Zeitrahmen haben (z.B. vor Eintritt eines bestimmten Ereignisses oder bevor ein bestimmter Ort erreicht wird).
Sekundärziele liegen irgendwo dazwischen. Wie Tertiärziele können Sekundärziele definiert werden, wenn sie sich anbieten, aber sie müssen auch einen klar definierbaren und messbaren Effekt auf die Erreichung des Primärziels haben.
Beispiel:
Das Killteam wird auf einer von den Tau okkupierten Welt abgesetzt mit dem Auftrag, den Feind zu beschäftigen bis eine Invasionsstreitmacht aufgestellt werden kann. Das Killteam beschließt zunächst die Kommunikation auszuschalten. Dieses Ziel ist noch sehr schwammig. Das Team kommt zu dem Schluss, dass sie schnell zuschlagen müssen, damit der Feind keine Warnung durch Boten verbreiten kann bevor alle Kommunikations-Relais ausgeschaltet sind. Sie identifizieren vier Haupt-Relais und schätzen ein Zeitfenster von einer halben Stunde bevor ein Bote eine Warnung zwischen zwei Relais überbringen kann. Nun gibt es ein klar definiertes Ziel: Schaltet die vier Kommunikationszentren aus. Lasst nicht mehr als eine halbe Stunde zwischen der Störung eines Relais und des nächsten in der Kette vergehen. Dies ist das Primärziel als sich die Space Marines auf den Weg machen.
Unterwegs begegnet den Space Marines ein Nachschubzug. Sie beschließen, diesen zu neutralisieren, bevor er sie bei der Ausführung ihrer Mission stören kann. Die Ausschaltung des Konvoys kann sicher als Ziel gewertet werden, jedoch hat es keinen direkten Bezug zum Primärziel und wird deshalb als Tertiärziel eingestuft. Beim Nachschubzug findet das Killteam die Koordinaten zu einem Nachschublager, das Ersatzteile für die Kommunikations-Relais bereithält. Das Killteam beschließt, dieses Nachschublager ebenfalls zu beseitigen, um die Tau daran zu hindern, die Kommunikation zügig wieder aufzubauen. Da diese Nebenaktion direkt dem Primärziel dient, wird sie als Sekundärziel eingestuft.
Ausrüstung anfordern ohne Führung
„Hochmut und Selbstgerechtigkeit sind nicht Wege zu Chaos und Häresie wie manch andere. Dies sind die Wege die die Tapfersten und Hingebungsvollsten verführen, denn nicht immer sind die die über uns stehen da, um uns zu führen und um das zu trennen was zu recht unser ist und das was Anmaßung ist.“
Diese Hausregel behandelt die Anforderung von Ausrüstung für Killteams, deren Zugriff auf Ausrüstung nicht durch ihre Vorgesetzten überwacht wird.
Ohne Führung aber mit Zugriff auf abgelegene Watch Stations hat ein Killteam die Möglichkeit sich genug Waffen zu beschaffen, um eine Armee auszurüsten und Tod und Vernichtung über eine ganze Welt zu bringen. Manchmal mag einem Killteam dies sogar als angemessen Vorgehensweise erscheinen. Aber wie hält man ein Killteam davon ab, dieses Privileg zu missbrauchen? Für sich unberechtigt Dinge in Anspruch zu nehmen, ist ein sicherer Weg zur Häresie und Verdammnis. Die logischerweise folgende Strafe für solche Übertritte: Verderbnis.
Die Spieler entscheiden frei, welche Ausrüstung sie anfordern. Übertritt ein Space Marine dabei sein Ansehen, erhält er sofort einen Punkt Verderbnis pro Rang der Übertretung. Zusätzlich wird anhand der oben aufgeführten Regeln für selbstdefinierte Missionsziele die angemessene Anforderung berechnet. Die von den Spielern in Anspruch genommenen Anforderungspunkte werden durch die berechneten angemessenen Punkte geteilt und abgerundet. Das Ergebnis ist die Anzahl an Verderbnispunkten, die der jeweilige Space Marine zusätzlich am Ende der Mission erhält.
Beispiel:
Ein neues Killteam wird von der Heimatbasis abgeschnitten und muss sich den Rückweg freikämpfen. Glücklicherweise haben sie Zugriff auf eine alte aber voll ausgestattete Watch Station. Die Space Marines erwarten nicht allzu viel Widerstand und rüsten sich jeweils für 20 Anforderungspunkte aus. Kilian beschließt, sich zusätzlich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen, und ein Energieschwert mitzunehmen. Der Spielleiter verteilt sofort einen Punkt Verderbnis an Kilian, da er damit sein Ansehen um einen Rang übertreten hat. Unglücklicherweise vernachlässigt das Killteam, ein Primärziel zu definieren, aber sie stolpern wenigstens über drei Begegnungen, die als Tertiärziele für Anfänger gewertet werden. Folglich errechnet der Spielleiter, dass 18 Anforderungspunkte angemessen gewesen wären, und jeder Space Marine erhält einen Punkt Verderbnis. Kilian, der effektiv für 40 Punkte Ausrüstung angefordert hat, erhält sogar zwei weitere Verderbnispunkte, summa summarum also drei.
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