Willkommen zum zweiten Teil der Artikelserie über mein Fantasysetting Nydele. Heute kommen wir meiner Meinung nach zu einer Stärke des Settings. Auch wenn sie nicht den Tatsachen entsprechen, hat Nydele eine ganze Ansammlung von wunderschönen Religionen. Doch ich greife vor. Zuvor widmen wir uns noch der Tierwelt von Nydele.
Hier können Sie Teil 1 der Nydele Artikelserie lesen.
Kreaturen
Die Tier- und Pflanzenwelt Nydeles entsprach bevor die Wildniserschien im wesentlichen der irdischen. Sicherlich gab es auch schon damals den ein oder anderen Unterschied, aber die Einflüsse, die seitdem darauf eingeprasselt sind, lassen sie bedeutungslos werden. Tagtäglich entstehen in der Wildnis neue Kreaturen, manche von ihnen intelligent, aber die meisten nichts weiter als Tiere. Verständlich, dass so auch viele Spezies entstehen, die auch ohne die umfassende Magie der Zone überleben können.
Dementsprechend haben sich auf ganz Nydele mittlerweile zahlreiche Arten verteilt, die auch wenn sie uns fremd sind, doch bekannte Nischen eingenommen haben. Es ist unmöglich eine umfassende Liste dieser Arten anzufertigen, da es sich von Region zu Region und vor allem von Jahr zu Jahr ändern kann. Stattdessen wird hier nur exemplarisch aufgeführt mit welchen Begegnungen man in absteigender Häufigkeit zu rechnen hat.
Am verbreitetsten sind wohl die Feendrachen, aufgrund ihrer Häufigkeit auch einfach nur Drachen genannt, die zumindest in den wärmeren Gebieten einen Großteil der bekannten Vogelwelt ersetzt haben. Feendrachen sind nach dem Schlüpfen kaum größer als ein Spatz und wachsen ihr Leben lang. Dabei verändern sich Feendrachen immer wieder in Ernährung und Färbung, um ihrer neuen Größe gerecht zu werden.
Nur sehr wenige Drachen erreichen ein Alter über 10 Jahren, da sie ab dieser Größe langsam gezwungen sind in kleinen Gruppen oder später sogar alleine auf Menschen jagt zu machen. Es sind jedoch einzelne Fälle von Drachen bekannt, die monumentale Ausmaße erlangt haben. Interessant ist dabei noch, dass von Gelehrten schon mehrfach beobachtet wurde, dass größere Drachen scheinbar auch eine größere Intelligenz entwickeln. Ein 10 Jahre alter Drache scheint dabei etwa der Intelligenz eines Wolfes zu entsprechen.
Bekannt sind außerdem die Nymphen, die in einem recht weiten Umkreis um die Wildnis herum in jeder Himmelsrichtung anzutreffen sind. Auch wenn diese Wesen die Gestalt von humanoiden Frauen, seltener auch androgyn wirkenden Männern, annehmen und Wanderern oft minutenlang Intelligenz vorspielen, sind die Kreaturen im wesentlichen nicht mehr als Tiere. Ähnlich wie ein Papagei, können die Nymphen einzelne Wörter und Sätze wiederholen. Sie reagieren aggressiv auf eine Beschädigung ihres Habitates (meistens eines Waldes) und sind dafür bekannt mit ihrem giftigen Biss Holzfäller zu töten. Im eigentlichen Versuchen sie jedoch humanoide zu einer Paarung zu bewegen, wobei sie im Laufe der Vorganges ihr gegenüber infizieren.
Die betreffende Person wird im Laufe mehrere Monate viele Verhaltensänderungen durchlaufen und sich schließlich in ein Waldstück ohne Nymphen zurückziehen, wo sich aus der Masse des noch lebenden Körpers langsam eine neue Nymphe bildet.
Ebenfalls in weiten Teilen Nydeles verbreitet sind dieRiesenspinnen, die vor allem in Höhlen Bären, Gulus oder auch dem ein oder anderen Menschen auflauern, um sie in ihren Netzen zu verspeisen.
Die Gulus sind zwar auf dem ganzen Kontinent in verschiedenen Abarten zu treffen, jedoch vergleichsweise selten. Sie konkurrieren mit dem Fuchs um dessen Nische. Es handelt sich hierbei optisch um Hauskatzen von etwa 80 cm Körperlänge ohne Schwanz. Gulus geben sich Menschen und Zwergen gegenüber meist sehr zutraulich, sind jedoch mittlerweile dafür bekannt etwaige „Besitzer“ des Nachts zu töten.
Wenn dies auch bei ausgewachsenen Gulus nach einigen schmerzhaften Erfahrungen bekannt geworden ist, so sind jüngere Gulus weiterhin gefährlich. Hybride zwischen normalen Hauskatzen und Gulus sind nämlich durchaus möglich und kommen regelmäßig vor. Bis sie die anderen Katzen an Größe übertreffen sind diese Halbblute nicht von normalen Katzen zu unterscheiden, denn erst danach zeigen sie ihre mörderischen Tendenzen ihren Besitzern gegenüber.
Abgesehen von diesen wenigen Beispielen gibt es jedoch viele weitere bekannte und auch unbekannte Tiere, die sich schon in Teilen von Nydele verbreitet haben.
Religionen
Auf Nydele haben sich seit der Erschaffung eine Vielzahl von Religionen gebildet. Da der Schöpfergott nie eine Kirche um sich gescharrt hat (auch wenn die ein oder andere Religion sicherlich durch Taten und Wunder von ihm inspiriert wurden), ist keiner dieser Götter im eigentlichen real. Nichts desto trotz sind diese Kirchen für ihre Anhänger wichtig und einige der Priester sind durch ihren Glauben in der Lage Magie zu wirken, die sich wesentlich von der, der normalen Magier unterscheidet.
Zu den eher einfachen Religionen zählt der candolische Ahnenkult in dem verstorbene Vorfahren über die eigene Familie wachen. Regional stark unterschiedliche Schöpfungsgeschichten und Götterwelten treten hinter den sich in ganz Candola stark gleichenden Riten zur Verehrung der Geister der Verstorbenen zurück und verlieren oft gänzliche Bedeutung.
Die Kirche der gathalicianischen Erdgöttin Thalicia ist stark organisiert und gefestigt. Eine ausgestaltete Hierarchie und damit einhergehende spirituelle und politische Machtbefugnisse haben den Glauben festen Strukturen unterworfen.
In den heiligen Schriften des Glaubens und im Hintergrund der modernen Rituale finden sich jedoch noch immer die anfangs eher barbarischen und blutigen Bräuche des ursprünglichen Glauben, die in geheimen Sekten quer durch alle sozialen Stellungen hindurch noch immer ausgeübt werden. Diese Riten sollen angeblich die Göttin davon abbringen, die Wildnis in die Welt einkehren zu lassen. Auch wenn die Kirche die Existenz anderer Götter akzeptiert werden diese im Vergleich jedoch als minderwertig und schwach angesehen was sie der Verehrung nicht würdig macht.
Der jevonische Glaube wird in verschiedenen Ausprägungen vom Elouse über Tyrino und Sorn bis in nördliche Teile von Nirbruck praktiziert. Während im Norden die Geschicke der Welt letzendlich von den Escaven bestimmt wir und die eigentlichen Götter nur in Kleinigkeiten vom Lied des Schicksals abweichen können, sind im Süden die Escaven nicht weiter hervorgehoben und fungieren eher als Götter des Glücks. Die Götter des Pantheons sind:
• Balenor: Gott des Himmels und der Sonne. Weitere Aspekte sind die äußere Magie und im Norden ebenfalls die Personifikation als Lehrer und Richter der Humanoiden.
- Balenor: Gott des Himmels und der Sonne. Weitere Aspekte sind die äußere Magie und im Norden ebenfalls die Personifikation als Lehrer und Richter der Humanoiden.
- Ilba: Göttin des Feuers und des Herdes. Sie ist Beschützern des Heimes, der Familie und Spenderin aller Glückseeligkeit und Fruchtbarkeit.
- Tosso: Gott des Sturmes und der Berge. Er wacht über die mutigen und neugierigen und straft die selbstgefälligen.
- Ineux: Göttin über Leben und Tod. Sie steht ebenfalls für Pflanzen und Tiere. Nahe der Wildnis wird sie eher gefürchtet als verehrt.
- Ilkero: Tickser Gott des Meeres, Flüsse und Seen. Erfinder der Töpferei, des Fischens und des Bierbrauens.
- Die Escaven: Die sechs Schicksalsgötter, die je in ihrer Stimmlagen das Lied des Seins singen und so ihren Teil zum Verlauf des Schicksals beitragen.
- Die Adeto: Die Sonne, Mond, Sterne und Planeten sind mythische Figuren, die als Charaktere für die Legenden gelten. Sie werden mit den ersten Menschen assoziiert und gelten vor allem im Süden als die Schöpfer von Nydele. Direkt verehrt oder angebetet werden die Adeto jedoch nirgendwo.
Die Furastie ist eine ursprünglich aus Dähren stammende Religion, die sich über die Grenzen hinweg bis nach Nirbruck ausgeweitet hat und von dort leicht verändert wieder zurückwanderte. In der Furastie wird von einem guten Erschaffer namens Emeram ausgegangen, der von seinen sieben Gehilfen unterstützt wird. Dieser kämpft gegen den bösen Zerstörer Everard. Durch gute Taten im Diesseits kann Emeram in seinem ewigen Kampf gestärkt werden, um schlussendlich den Sieg davon zu tragen. Da Emeram in seinem ständigen Kampf keinen direkten Einfluss auf die Welt nehmen kann werden seine sieben Gehilfen angebetet. Diese sind:
- Adalgis: Rechtschaffenheit /Edelmut
- Deochar: Gehorsam / Demut
- Friedger: Eintracht / Harmonie
- Goswin: Hingabe / Eifer
- Lovis: Leben / Beharrlichkeit
- Rumold: Reife /Ganzheit
- Vaast: Wahrheit / Wissen
In der nirbrucker Furastie werden Everard und Emeram zu ein und demselben Gott, der mit sich selbst um eine Entscheidung ringt. Die Gehilfen sind hier in ihrer Zahl verdoppelt, wobei die weiteren jeweils ein böses Abbild ihres Originals sind.
Die mindalschen Gottkönige spielen im täglichen Leben der Bevölkerung kaum eine Rolle und werden eher als hintergründige Geister gesehen, die kaum Einfluss auf die Welt nehmen. In der Mythologie ersann sich erste König eine stolze Gemahlin, die ihm zwei Söhne gebar. Der Erstgeborene wurde zum ersten seiner Nachfolger, deren Linie bis heute ununterbrochen ist. Der zweitgeborene Sohn jedoch wurde zum Stammvater aller Völker und unterwarf sich loyal der Herrschaft seines Bruders.
Viel wichtiger jedoch ist der aktuelle König, der das momentane Zeitalter und die Prinzipien nach denen es zu streben gilt repräsentiert. Manche Bevölkerungsgruppen verschmelzen im Kultus den furastischen Schöpfer und seine Gehilfen mit dem ersten König und seinen Nachfolgern, wobei es durch die Kombination bei einigen der Gehilfen bzw. Königen zu starken Neuinterpretationen kommt.
Das Gejrtum der Riesen nimmt einen mächtigen Himmelsgott Sklajeg und eine schönen Göttin Gejr aus. Am Anfang war Sklajeg, der alle Macht besaß und ein egoistischer wankelmütiger grausamer Gott war. Gejr hingegen war machtlos aber schön, gütig und von starkem Willen.
Als Sklajeg Gejr erblickte verliebte er sich unsterblich in sie. Er schuf ihr die Welt und alles auf ihr als Geschenk und bis heute schafft er neue Wesen auf ihr um sie zu beeindrucken. Die Riesen opfern Gejr um sie schön zu halten und sie ihnen gewogen zu machen, damit Gejr sie vor Sklajeg schützt. Ein vergleichbarer Glaube scheint in der Wildnis des Südkontinents weit verbreitet zu sein.
Die Religion der Imania geht von einer gleichnamigen Muttergöttin aus, die auf dem ewigen Meer treibend einst eine Gans auf ihrem Schoß landen ließ. Die Gans legte vier braune und ein faules schwarzes Ei. Als Imania nicht länger still sitzen konnte, flog die Gans davon und die fünf Eier fielen in das ewige Meer und zerbarsten. Aus den vier Eigelben wurden Gebirge und aus dem Eiweiß das Land. Das faule Ei jedoch war schmutzig und fiel genau in die Mitte. Begeistert von der Schöpfung doch angeekelt von der faulen Mitte nahm Imania das faule und warf es weit weg.
Doch an den Rändern hatte sich das faule mit dem reinen verbunden und auch das Wasser in der Mitte war verschmutzt. So entstand die Wildnis. Bis heute versucht Imania die Schöpfung zu reinigen. Auch wenn Imania keinerlei direkte Kirche oder Priester hat durchdringt der Glaube den Alltag der Einwohner sehr stark und zeigt sich in den Ritualen vieler scheinbar unreligiösen