Murmelwelten: Zwei aus Vier?

Murmelwelten
Im Gespräch mit yandere kam zuletzt die Möglichkeit auf, statt einer einzigen Murmelwelt mit zweien zu arbeiten. Das ist offensichtlich doppelt so viel Arbeit, aber bietet andererseits naturgemäß auch mehr Möglichkeiten, um Beispiele für die Gestaltbarkeit von Beutelschneider zu geben.

Wenn ich mich dabei wieder auf die letzten vier möglichen Murmelwelten konzentriere, ergeben sich also sechs (sieben) mögliche Kombinationen:

  1. Die kosmische Brücke und die Alchemistenkriege fussen beide auf bedrohlich, verstandzersetzend und (menschen-)gemacht erscheinender Kosmologie. Auch wenn diese natürlich jeweils verschieden ausgestaltet sind, ist mir dieser Aspekt zu dominant und dabei zu ähnlich, so dass diese Kombination ausscheidet (es ginge, wie oben geschrieben, bei zwei Welten ja gerade um Bandbreite).
  2. Die kosmische Brücke und die Sonnenlande liefert da eine sehr viel geeignetere Paarung, auch weil nicht nur die beiden Welten selbst sich voneinander viel stärker unterscheiden, sondern auch weil hier eine junge Idee neben einer sehr alten, etablierten stehen würde. Ähnlichkeiten bestehen für mich teilweise in der Stimmung, denn auch die Sonnenlande haben in ihrem schleichenden Untergang etwas bedrohlich Unverständliches an sich.
  3. Die kosmische Brücke und der Standard unterscheiden sich ebenfalls deutlich, verkehren das darüber hinaus zur Kombination von kosmischer Brücke und Sonnenlanden Gesagte aber ins Gegenteil – ähnlich sind sich kosmische Brücke und Standard in ihrem Alter, unähnlich aber in ihrer Stimmung.
  4. Die Alchemistenkriege und die Sonnenlande erscheinen mir wieder über weite Strecken zu nahe beieinander, zerbrechende Welten, die die Spuren ihres Verfalls überdeutlich zur Schau tragen. Das überschattet für mich alle Unterschiede im Detail.
  5. Die Alchemistenkriege und der Standard ergänzen sich in diesem Sinne deutlich besser, da ihre Detailunterschiede nicht durch eine dominierende Gemeinsamkeit überdeckt werden.
  6. Die Sonnenlande und der Standard eint zwar auch kein zentrales gemeinsames Thema oder Gefühl, aber beide sind von der Idee her natürlich eher bodenständige Welten mit wenigen Besonderheiten. Die Kombination verbietet sich für mich nicht wie einige der anderen, aber wirkt auch nicht besonders einladend. Allenfalls das Nebeneinander einer etablierten und einer ganz neuen Welt wäre klar positiv anzuführen, ist aber auch ein nebensächlicher Aspekt.
  7. Der Standard und der Standard als Kombination aus zwei „gewöhnlichen“ Fantasywelten mit jeweils ihren eigenen kleinen Besonderheiten wäre zwar theoretisch auch möglich, erscheint mir aber im Vergleich ebenfalls wenig attraktiv.

Das wären dann also Kombinationen 2, 3 und 5, die für einen solchen doppelten Ansatz am vielversprechendsten erscheinen.

6 Kommentare


  1. Dazu nur zwei Anmerkungen:

    Ich votiere, entsprechend meiner schon in anderen Posts vermeldeten Favoriten, für Variante 2 aus Brücke und Sonnenlanden. Allerdings bin ich *sehr* gespannt, wie das aussehen soll, denn während die Kosmische Brücke etwas sehr ätherisches und unwirkliches an sich hat, stelle ich mir die Sonnenlande nach der bisherigen Beschreibung sehr „geerdet“ vor, vergleichbar mit DnDs Dark Sun.

    Der „Standard“ fällt von den vier zumindest in der Beschreibung sehr aus der Reihe, da hier eigentlich gar nichts zur Welt gesagt wird, sondern nur zu dessen, nun ja, Bevölkerung. Insofern erscheint es zumindest mich als Außenstehenden als selbstverständlich, dass das am einfachsten (und langweiligsten) mit allen anderen Entwürfen zu mixen ist. Mich erinnert das eher an den Ansatz der diversen Welten von Magic: The Gathering, wo die Macher ja immer irgendwie Elfen, Zwerge, Drachen etc. in jeweils passender Geschmacksrichtung unterbringen.

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    1. Ja, der Standard ist… Standard eben, das wäre mehr so eine Demonstration, dass Beutelschneider eben auch mit „gewöhnlichen“ Welten funktioniert und kein Regelwerk, extra zugeschnitten auf irgendeine ganz bestimmte merkwürdige Spielwelt (ob nun Sonnenlande, kosmische Brücke, oder sonst irgendeine) ist.

      Ansonsten merke ich aber, dass ich den Beitrag mißverständlich formuliert habe:

      Gemeint war weniger zwei Welten zu einer einzigen zu vereinigen (auch wenn das natürlich auch ginge – die Alchemistenkriege sind ja zum Beispiel auch aus verschiedenen einzelnen Ideen zusammengekocht, die auch separate Welten hätten werden können), sondern stattdessen zwei separate Welten zu beschreiben. Also eine Weltbeschreibung zu den Sonnenlanden zu liefern zum Beispiel, und dann noch eine zweite Weltbeschreibung zur kosmischen Brücke.

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  2. Nach längerem Nachdenken denke ich das „Die kosmische Brücke und der Standard“ die Beste, der Optionen sind.

    Erster Grund ist die Bandbreite man von Standard eben zu dem eher ungewöhnlichen/besonderen der kosmische Brücke.

    Zweite Grund ist tatsächlich der Standard. Wie macht man eigenlich typische EDO-Fantasy in Beutelschneide? Wie funktioniert die Rasse/Klasse Dualität die so vielen Rollenspielen innewohnt?

    In letzter Zeit machen wir irgendwie recht viel Freeya in D&D 5E es wäre schon interessant diese Welt nochmal durch eine andere Linse (Murmel) zu betrachten.

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    1. Warte mal. Ausgerechnet du machst einen Schritt von den Sonnenlanden zurück?

      EDO ist nicht so schwierig, die Kernentscheidung ist, ob und wie du tatsächlich die Klasse-/Rassedynamik integrieren willst. Für die Umsetzung gibt es dann diverse Möglichkeiten, aber es muss eben erst einmal klar sein, was genau das Wichtige daran sein soll.

      Speziell Freeya finde ich nicht ganz so einfach, was aber vor allem daran liegt, dass wir es durch das verwendete Regelsystem (die verwendeten Regelsysteme) auf so eine extreme Detailebene gehoben haben. Beutelschneider kann das regelseitig nicht leisten und deshalb wäre da viel… Rückbauaufwand notwendig. Welche der Elemente können guten Gewissens reduziert werden? Welche erscheinen im Gegensatz dazu elementar um Freeya zu Freeya zu machen?

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      1. Ja, ich bin auch überrascht.

        Ich denke halt wirklich, dass wenn man es als Lernerfahrung nutzen will – und so hab ich dich verstanden -, ist Spannbreite wirklich ein Plus.

        Außerdem gibt einem der Standard eben einen … Standard; ein Fundament, von dem man aus kosmische Brücken im Himmel betrachten kann. So zusagen.

        Tatsächlich war Rasse/Klasse Dynamik übrigens das Erste, was ich mir „Standard“ assoziiert habe: D&D, DSA, Earthdawn, Shadowrun, wirklich fast alles was ich mit Fantasy in Verbindung bringen benutzt dieses Element auf ein oder andere Weise.

        Im übrigen finde ich Sonnenlande unter anderem auch so interessant, weil dieses Element fehlt wodurch das setting so erfrischend anderes wird.

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        1. Ah, also keine Sonnenlande mehr, weil sie gerade diesen Aspekt nicht demonstrieren können?

          Wenn beides nicht auf eine Stufe gelegt werden soll (also nicht Rasse als Klasse), und beides explizit vorkommen soll (also nicht Klasse einfach durch die Zusammenstellung der Murmeln), dann wäre eine Möglichkeit, die sich mit dem bereits vorhandenen Material realisieren ließe, zum Beispiel die Archetypen und die Krafttiere zu verwenden und entsprechend umzudeklarieren.

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