Nachdem ich eine kurze Pause brauchte um das weitere Material aufzubereiten geht es jetzt weiter mit Miranbrück. Heute widmen wir uns den Anführern der Höfe.
Wer jetzt zum ersten Mal rein liest sollte die beiden vorherigen Teile der Serie (Miranbrück: Eine Übersicht und Miranbrück: Schauplätze), sowie die „On the fly-Übersetzung“; an der ich mich orientiere, beachten.
Charaktere
Miranbrück war, wie bereits erwähnt, als Forenrollenspiel geplant. Wenn man den angeschlagenen Umfang bedenkt wäre wohl ein Wortwitz á la MMOFRPG (Massive Multiplayer Online Forum RolePlay Game) angebracht, denn eigentlich war gedacht, dass bis auf wenige Ausnahmen alle Charaktere von Miranbrück von Spielern gespielt werden. Sandbox extrem sozusagen.
Das hatte mehrere Ergebnisse als Folge. Erstens wurde auf diese Art der Hintergrund so geschrieben, dass eine Vielzahl von neuen Charakteren gegenüber einem sehr kleinen Stamm an alteingesessenen Sinn ergibt und zweitens wurden folgerichtig auch nur wenige Charaktere als Alteingesessene erschaffen.
Es handelt sich schlussendlich also nur um acht Charaktere, je zwei für jeden Hof, wobei heute nur die ersten 4, also die Anführer der Höfe, vorgestellt werden.
Die Beschreibungen der Charaktere sind so aufgebaut, dass bis auf den Punkt „Hintergrund“ die Steckbriefe auch so an die Spieler gegeben werden könnten. Das ist allerdings auch das Einzige, da die Spieler weder die allgemeinen Informationen noch die Charakterblätter bekommen sollten. Also ist spätestens ab hier das folgende als Spielleiterinformation zu sehen.
Die Anführer der Höfe
Hier muss noch eine generelle Einführung eingeworfen werden. Die Anführer der Höfe sind durch ein gemeinsames Schicksal verbunden. Alle waren gemeinsam in Arkadia. Sie waren an einem Ort der der germanischen mythologischen Weltenesche Yggdrasil nachempfunden war. Während sie glauben nur bei einigen wahren Feen gewesen zu sein, die sich in dieses Gesamtbild eingefügt hatten (Ratatösk, Nidhöggr, Hræsvelgr und die Nornen), waren selbst diese in Wirklichkeit nur Changelings, die schon seit Ewigkeiten im Dienste ihres Herrn in Gestalt der Weltenesche selbst sind.
Die jetzigen Anführer waren also in Wirklichkeit Gefangene von ein und demselben Keeper gewesen. Auch wenn sie sich in verschiedene Richtungen entwickelt haben und verschiedenen Seemings angehören, so haben doch alle vergleichbare Erfahrungen gemacht. Zum Schutze des anderen haben sie geschworen einander auf ewig zu beschützen. Der Bruch dieses Schwurs würde den eigenen Tod und den der lieben bedeuten.
Trotzdem hassen sie sich.
Mag der Schwur ursprünglich ein Zeichen der Freundschaft gewesen sein, so ist er jetzt eine Kette des Hasses. Jedes Mal wenn sie die anderen ansehen, erinnern sie sich an furchtbare Dinge, die sie getan haben, um zu überleben, und an noch furchtbarere Dinge, die ihnen ihr Keeper angetan hat. Vor genau 15 Jahren waren sie aus Arkadia entkommen und direkt in der Stadt angekommen und jetzt, genau nach diesem Jahrestag, erscheinen überall in der Stadt neue Verschollene und ein neuer Goblin-Markt öffnet seine Tore.
Schon das Verschwinden der meisten anderen Alteingesessenen vor einigen Jahren hätte den ein oder anderen stutzig machen können, sind doch alle vier verschont worden und die Hälfte von ihnen erst durch diese Umstände zu Anführern der Höfe geworden.
Frühling: Silke Kohler / Red
Hintergrund:
Silke stammt aus einer ärmlichen Arbeiterfamilie aus Miranbrück. Ihr Vater hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und ihre Mutter war eine nur halbwegs talentierte Sängerin. Silke wandte sich einem Leben als Verbrecherin zu. Allzu weit jedoch kam sie nie. Während sie für einschlägige Banden Schmiere stand, Drogen verkaufte oder zumeist als Kurier diente, erlangte sie die Aufmerksamkeit einer wahren Fee.
Kurz darauf war sie Sklavin und Botin von Ratatösk und durfte die Weltenesche hinauf und hinunter jagen nur um nichtssagende Nachrichten hin und her zu bringen.
Nach ihrer Rückkehr mit den Anderen, schlug sie sich kurze Zeit lang ebenfalls wieder als Drogenkurier. Auf kurz oder lang jedoch kam sie zumindest an genügend Geld um sich nach und nach ins legale zu verlagern. Irgendwann mietete sie sich das Hues und brachte es zu den Erfolg der es heute ist. Als Besitzern der Discothek wurde ihr Leben schlagartig leichter wenn auch nicht weniger anstrengend und die von ihrer Mutter geerbte Liebe zu Musik konnte sich endlich durchschlagen.
Sippe: Biest (Beast)
Zunft: Steilklimmer (Steepscrambler)
Amt: Dirigentin (Anführer des Frühlings)
Scheinbares Alter: ~ 31
Mantel: Frühling 4
Aussehen Maske:
Silke ist sichtbar jung geblieben. Obwohl sie schon die 30 erreicht hat kleidet sich sich wie eine jugendliche und schafft es dabei noch nichtmal lächerlich auszusehen. Ihre langen rotbraunen Haare sind ständig in irgendeiner aufregenden und aufwändigen Frisur gesteilt und ihr Make Up ist nicht zu übersehen.
Aussehen Feen Miene:
Reds Maske unterscheidet sich recht stark von ihrem menschlichen Aussehen. Mit ihrem buschigen Schwanz und ihrem rötlichem Fell wäre der Hinweis schon groß genug, doch auch ihr Gesicht und ihre Hände sowie Füße sind obgleich immer noch mehr menschlich als tierisch, doch klar einem einem Eichhörnchen nachempfunden.
Charaktereigenschaften:
Sie hat den Slang der Halbstarken förmlich aufgesaugt und wenn jedes fünfte Wort eine Kraftwort ist, dann hat man es noch gut getroffen. Sie ist ständig fröhlich und am Lachen, fast schon zu sehr.
Sommer: Erwin Tappert
Hintergrund:
Erwin, damals noch Johannes Fehlin, stammt ebenso wie Silke aus einfachen Verhältnissen. Tatsächlich haben sich beide sogar als Kinder vor ihrer Entführung gekannt, wenn auch nur sehr flüchtig. Erwin wurde jedoch erst merkbar später entführt als er schon 20 war und die Polizeischule beendet hatte.
Sein Strohmann sich der Korruption hingab und schließlich auf Drogen unehrenhaft auf dem Dienst entlassen. Seine Frau und seine 2 Kinder wandten sich endgültig von dem so entfremdeten Familienoberhaupt ab, als dieser wegen Involvierung mit organisiertem Drogenhandel ins Gefängnis wanderte.
Erwin selbst kam, nachdem er seine Sklaverei beim Riesen Hræsvelgr durch Flucht beendet hatte, erst Jahrzehnte später nach Hause. Sein Strohmann war schnell gefunden und überlebte nicht lange, aber Erwin geschockt von der Schändung seines Namens und dem Trauma, das seine Familie durchleben musste, war nicht bereit wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Alleine der Altersunterschied hätte es fast unmöglich gemacht, auch wenn Erwin genau diesen nutzen konnte um unter seinem jetzigen Namen und ein paar gefälschten Dokumenten erneut als Streifenpolizist in Miranbrück anzufangen.
Sippe: Oger (Ogre)
Zunft: Gargantuan
Scheinbares Alter: ~ 30
Mantel: Sommer 4
Aussehen Maske:
Ein recht grobschlächtiger Mann, der auf den ersten Blick nicht grade Intelligenz vermuten lässt. Kurzgeschorene Haare wie frisch aus der Bundeswehr und das Kreuz eines Ochsen. Erwin ist gut 2 Meter groß und insoweit eine recht eindrucksvolle Gestalt.
Aussehen Feen Miene:
Sein Körper sieht förmlich zerfurcht aus, Knochen und Muskeln zeichnen sich abwechselnd an verschiedenen Stellen seines Körpers ab. Groteske Stacheln, die die Form von Federn zu haben scheinen, richten sich hier und da schräg von seinem Körper ab.
Charaktereigenschaften:
Erwin ist vielleicht wirklich kein Genie, aber er ist nicht dumm und das wird klar wenn man mal länger mit ihm redet. Er ist auf jeden Fall klug genug um mit den Erwartungen der anderen zu spielen, denn manchmal flüchtet er sich jedoch gerne in die Rolle des langsamen, dummen Riesen. Immerhin wird man so leichter unterschätzt.
Herbst: Thomas Anthes / Srell
Hintergrund:
Thomas Anthes oder Srell hat unter den Nornen übel geschuftet und wurde speziell von ihnen auf seine Aufgaben „vorbereitet“. Er musste die Wurzeln der Weltenesche bewässern und vor Parasiten schützen, doch ebenso musste er die Fäden des Schicksals entwirren damit seine Herrinnen sie wieder geordnet verweben konnten.
In der echten Welt fand er zwar sofort zum Herbsthof aber brauchte ein wenig länger als die anderen aus seinem Haufen um zur Führung aufzusteigen. Er war nicht unfähig, aber er hatte das Schicksal schon vorausgesehen und wollte die Zeit ohne Verantwortung genießen. Seine Kräfte drehen sich fast alle um das Wahrsagen in der ein oder anderen Form auch wenn er manchmal einfach mit Mut zur Lücke mehr Wissen vortäuscht als es der Wahrheit entsprach.
Er hat schon lange seine alte Identität wieder angenommen und seinen Fetch (der gerade seine Karriere als Psychiater begann) getötet. Auch wenn er mit dessen Freunden nichts mehr zu tun hat und die Praxis schloss, hat der die berufliche Qualifikation weiter gut genutzt.
Denn wenn er nicht als Rektor unterwegs ist, arbeitet er Nachts als Aufseher und tagsüber als Schulpsychologe im Internat. Er erhält fast sein gesamtes Leuchten durch die zahlreichen Probleme der Kinder. Auch wenn er es gut mit ihnen meint so hat er doch dem ein oder anderen Kind schon mit Absicht ein paar Angstattacken eingeredet um diese Nachts in den Träumen zu „ernten“. Seine Arbeitsstelle ist auch bei den Verschollenen weitestgehend bekannt und auch wenn er das Internat nicht zu einem „sicheren“ Ort ernannt hat empfängt er doch immer mal wieder Verschollene die Prophezeiungen oder Rat suchen in seinem Büro (seine Besucher gibt er dabei als Eltern von Schülern aus).
Sippe: Gnom (Wizened)
Zunft: Orakel (Oracle)
Amt: Rektor (Anführer des Herbstes)
Scheinbares Alter: ~ 38
Mantel: Herbst 4
Aussehen Maske:
Thomas hat eine etwas ungesunde Hautfarbe und eine fast schon auffallend große Nase. Sein Äußeres ist jedoch meistens gut gepflegt. Seine halblangen dunklen Haaren sind modisch blond gesträhnt, doch so sehr er sich auch Mühe zu geben scheint, an die Ausstrahlung einer Fairest reicht er einfach nicht heran.
Seine kleinen Augenfältchen sind nur ein Zeichen für das langsam einsetzende Alter, doch wer ihn schon länger kennt, der weiß dass er diese Zeichen schon seit Jahren unverändert mit sich herum trägt.
Aussehen Feen Miene:
Seine Haut ist fleckig gelb und in seinen Augen scheint ein unheiliges Feuer zu brennen. Wenn er seine Heckengewebte (Hedgespun) Kleidung trägt, dann sieht man ihn meist in einer reich verzierten Robe. Auch wenn seine Züge nichts weibliches an sich haben erscheint er in sich geschlechtslos. Seine Haare sind nun schütter und komplett weiß.
Charaktereigenschaften:
Er scheint sehr viel Wert auf Verhaltensweise und bestimmte Rituale zu legen, so dass das Ganze schon fast an eine Manie grenzt. Seine Antworten sind oft kryptisch, womit er den Verhaltensweisen seiner Zunft treu bleibt. Wer ihn höflich behandelt findet bei ihm jedoch immer ein offenes Ohr und oft auch einen guten Ratschlag. Wer jedoch seine Manieren vergisst findet in ihm schnell einen nicht zu unterschätzenden Feind.
Üblicher Aufenthaltsort: Er arbeitet für alle Verlorenen bekannt im Internat als Snchulpsychologe und empfängt dort NACH Terminabsprache auch des Öfteren Mitglieder der Freistätte.
Winter:Uenda / Dalia Pettersson
Hintergrund:
Kristin war in ihrer Kindheit äußerst beliebt. Ein ruhiges und dennoch talentiertes Kind, sie spielte Handball, war in einem Chor und bei gleichaltrigen trotzdem einigermaßen beliebt. Erwachsene verehrten sie förmlich und allen Wahrscheinlichkeiten nach sah sie einer blendenden Zukunft entgegen.
Die perfekte Dienerin für den Drachen Nidhöggr also. Als der Wärter seine Kreaturen auf die Suche nach Dienern für sie schickte, war es also kein Wunder, dass der Drache sie fand. Ein paar Versprechungen von Abenteuer später war sie sein. An ihrer Stelle blieb ein kränklicher Strohmann, der gerade mal die ersten Jahren überlebte.
Nach ihrer Rückkehr nahm sie eine neue Identität und den Namen Dalia Peterson an auch wenn man sie unter den Verlorenen nur als Uenda kennt. Als Mensch versteckt sie sich mitten in der Sicht aller als Lokalpolitikerin im Stadtrat. Genug um Einfluss zum Vorteil der Verlorenen zu nehmen aber nicht auffällig genug um selber auf Plakaten oder in der Presse zu landen, genau wie es sich für die Verstorbene des Winters gehört.
Sippe: Liebliche(Fairest)
Zunft: Drakonische (Draconic)
Amt: Verstorbene (Anführer des Winters)
Scheinbares Alter: ~ 42
Mantel: Winter 4
Aussehen Maske:
Dalia ist eine Frau mittleren Alters. Ihre Outfit ist immer dezent, jedoch modisch und modern. Ihre blonden leicht lockigen Haare können nicht über ihre Fältchen hinwegtäuschen, die sie bisher jedoch nur seriöser wirken lassen.
Aussehen Feen-Miene:
Uenda ist ein wenig kleiner als in ihrer menschlichen Gestalt, mit schneeweißer leicht geschuppter Haut und silbrig weißen Haaren. Kleine Hörner reichen von ihren Schläfe nach hinten gebogen bis über die Ohren und ihre Hände sind zu feinen Klauen verformt. Ihre Zunge ist gespalten und ihre Pupillen scheinen in einem roten Feuer zu brennen, das immer wieder die Gestalt eines sich windenden Drachen in ihrem Auge erhellt.
Charaktereigenschaften:
Uenda achtet auf ihre Wortwahl und überdenkt jeden ihrer Schritte genau. Durch ihre distanzierte Art ist niemandes Freund, hat aber auch keine echten Feinde.
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