Karneval^2

d6ideas dice2Der Karneval der Rollenspielblogs wird heute ein Jahr alt.

Was der Karneval der Rollenspielblogs eigentlich ist, das können andere wesentlich besser erklären (siehe Link).

Uns bleibt nur zu gratulieren und „Danke!“ zu sagen für tolle zwölf Monate mit schönen Artikeln zum lesen und Anregungen, die uns auch selbst zum Denken (und Schreiben) gebracht haben.

Zum Geburtstag mag ein wenig Nabelschau erlaubt sein, und deshalb möchten wir den Blick auch nach innen und zurück schweifen lassen, wenn wir den Jubiläumskarneval unter die Überschrift „Karneval“ stellen. Damit geht die Einladung einher zum Jubiläum über den Karneval selbst zu schreiben (wobei Festreden ja auch ansonsten durchaus in karnevalistischer Tradition gesehen werden können):

Über die Idee des Karnevals, über Rückblicke auf das vergangene Jahr oder einzelne Themen, über Lob (und Kritik?) am Karneval, über Überlegungen zu den Dynamiken hinter der Aktion, über Ideen und Wünsche für seine Zukunft, und was sonst noch dazu gehört.

Damit könnte jetzt schon alles gesagt sein, wenn nicht, ja wenn nicht da die Sache mit der Inspiration wäre.

Das jeweilige Thema des Karnevals der Rollenspielblogs ist ja nicht nur Aufruf, Artikel zu einer eng umfassten Fragestellung beizutragen, sondern es ist ein Ausgangspunkt, überhaupt Ideen zu entwickeln, die weit und breit um das Thema als Kernsatz herumschweifen können.

Woran denken wir also bei „Karneval“ in Verbindung mit Rollenspiel, wenn wir nicht gerade an den Karneval der Rollenspielblogs denken?

yennico sagt:
„Karneval im Sinne des englischen Carnivals, wie man in zahlreichen Publikationen findet finde ich nicht gerade originell. Karneval als Maskenball zu verstehen führt entweder dazu „sich hinter einer Maske verstecken“ oder einem geschlossener Raum Szenario (wer steckt hinter welchen Maske, Intrige, wer ist der Mörder, etc.).

Warum ist Karneval ein Thema, was Rollenspieler eher nicht in einem Abenteuer verbauen?
Ein Personenschutz in einer Karnevalssitzung oder eine Aufklärung eines Mordes. Ein Verbrechen wird verübt und der Täter flüchtet in den Karnevalsumzug.

Ich könnte mir Karneval wie in Rio mit Sambagruppen in bikiniartigen Kostümen auch für Blue Planet vorstellen.

Deutscher Karneval interessiert die meisten Rollenspieler nicht. Wahrscheinlich wird selbst in Karnevalshochburgen das Thema Karneval im Rollenspiel selten bis gar nicht thematisiert. Mir ist auch kein Rollenspieler bekannt, der neben Rollenspielen auch Mitglied in einer Karnevalsgesellschaft ist. Larper können gegebenefalls mit ihrem Fantasy-Kostüm auch auf dem Umzug gehen.

Um deutschen Karneval authentisch zu beschreiben braucht es einiges an Wissen über den Karneval. Außerdem hat Karneval wahrscheinlich bei deutschen Rollenspielern keinen guten Ruf.

Um einen Umzug im Spiel schön zu beschreiben braucht es neben guten Beschreibungen von Kostümen auch Beschreibungen von den Mottowägen. Bei einer Karnevalssitzung darf neben der Beschreibung der Örtlichkeit, der Bühne auch die Nummer inklusive Büttenredner nicht fehlen. Bei den Karnevalsliedern wird auch öfters in Mundart gesungen.

Der Beitrag Tod und Karneval (in der Mediathek der ARD) hat mir ein paar Inspirationen gegeben. Christoph Kuikelkorn ist nicht nur Bestatter der Prominenten, sondern auch Festumzugsleiter und im Karneval verwurzelt.
Karneval und Bestattung feiern beide das Leben. Es ist eine Inszenierung. Der Karneval und der Tod hat jeweils Rituale. Karneval öffnet ihm viele Türen z.B. Gespräch mit dem Papst. Bestattuung und Karneval erfordert beides Kreativität.

Weitere reale Tatsachen als Inspiration :
Querschnittsgelähmter als Jungfrau im Dreigestirn einer Karnevalsgesellschaft
– Prinzenpaar mit Migrationshintergrund: Türke und Usbekin
Funkwerdung: Mitglied werden bei einer Karnevalsgesellschaft mit Tradition
Hochschule für Narrennachwuchs

Pythia sagt:
„Rollenspiel und Karneval haben diverse Gemeinsamkeiten, da man bei beidem eine Rolle spielt und mal so sein kann wie man sich sonst nicht traut.

Das Gleichheitsprinzip, dass an einem Tag im Jahr alle gleich sind, was sich auch entweder direkt als Karneval ins Rollenspiel übertragen lässt oder abstrakter.

Die Ursprünge, dass man mit Krach und Darstellung von Monstern (zumindest in der Fastnacht, die im Süden gefeiert wird) und einem lauten Fest, die dunkle Jahreszeit und die bösen Geister vertreibt und es nur so zu einem neuen Sommer kommen kann, ist eigentlich schon mehr oder minder in vielen Hintergründen von klassischen Fantasy-Welten und RPGs mit eingeflochten – und wenn nicht könnte man es zum Beispiel als indirekten Aufhänger einer Kampagne verwenden.“

blut_und_glas sagt:
„Ich würde die diversen „Carnival“-Themen in englischer Bedeutung nicht grundsätzlich ausschließen – da gibt es einfach schon so viel schönes Material auf dem sich aufbauen lässt. Ob das nun die „childeating carnivals“ auf Luna bei Mutant Chronicles sind (deren dürre Beschreibung geradezu nach Ausschmückung schreit!) oder die schönen alten Chaos Carnival-Miniaturen von Warhammer Fantasy.

Dieser weitere Karnevalsbegriff erlaubt dann auch noch sonstige Zirkus-, Jahrmarkt-, und Maskenballauslegungen. Ein Anreiz einmal eine reine Gauklertruppe bei DSA zusammenzustecken, oder vielleicht, dreist aus Faust II entwendet, bei Mage: the Ascension (auf das ich durch die Ankündigung der Jubiläumsausgabe kommen) den Karneval zum Teil oder zur Deckung eines weitreichenden magischen Akts zu machen.“

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Helau! und Alaaf

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