Im Karnevalstaumel haben wir mit dem Grabräuber am letzten Samstag schon eine doppelte Erhebung aus dem Grab praktiziert, indem wir ein „totes“ Spiel bedient und mit einer grabesschwangeren Ergänzung versehen haben.
Jetzt machen wir aus allen toten Dingen sogar drei:
Es folgt eine Kurzbeschreibung eines (un)toten Charakters (aus dem Grab zum Ersten), der zu einem toten Eigenbau gehört, dem hiermit wieder ein wenig Leben eingehaucht wird (aus dem Grab zum Zweiten), und dabei eine bei uns sehr eingestaubte (um nicht zu sagen tote) Herangehensweise an den Regelbau verwendet (aus dem Grab zum Dritten) – namentlich eine Art Bottom-Up-Ansatz, bei dem zuerst Detailregeln und Sonderfähigkeiten gesetzt werden, bevor überhaupt das Grundgerüst da ist.
(Wenn dieser dreifache Zombie erfolgreich mehr als nur ein paar Meter vorwärts wanken sollte, bevor er in sich zusammenbricht, dann wird sich in Zukunft vielleicht zu Zwei und Drei auch mehr bei uns finden lassen.)
Lazarus, Kalter Mann
Wenigstens nominell folgt der Kalte Mann mit dem Codenamen Lazarus immernoch den Anweisungen aus den Nekropolen. Die Kalten Männern sind die Gesichter und Geheimagenten der Toten, frische, gut erhaltene Leichen, durch sich wiederholende Kühl- und andere Prozesse konserviert, und dazu in der Lage sich wenigstens kurzfristig ohne aufzufallen unter den Lebenden zu bewegen, und dort die Ziele ihrer Meister voranzutreiben.
Lazarus allerdings jagt vor allem seinem eigenen Ziel hinterher: Auferstehung. Nicht einfach nur die Erhebung aus dem Sarg. Nicht die kalte Existenz, in der jetzt gefangen ist. Lazarus ist auf der Suche nach dem Leben. Er will wieder lebendig werden.
Ob er dafür Himmel oder Hölle unterstützen muss, spielt keine Rolle für ihn, auch wenn er momentan glaubt, dass die Seite der Heerscharen – mit ihrer einschlägigen Vorgeschichte – vielleicht die besseren Chancen bietet, um sein Ziel zu erreichen.
Seine eigentlichen Aufträge werden für ihn mehr und mehr zur unwillkommenen Störung, und nur der unschätzbare Nutzen eines auf seine besonderen Bedürfnisse eingestellten Unterstützungsnetzwerkes, und das Risiko von seinen eigenen Kameraden gejagt zu werden, bringen ihn noch dazu seinen Befehlen überhaupt noch einen Teil seiner Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.
Erfahrung:
Page der Schwerter – anders als die meisten Toten – auch andere Kalte Männer – triumphiert Lazarus durch seinen Verstand anstatt durch Körperlichkeit
Fähigkeiten:
Unauffälligkeit – mehr noch als andere Agenten, und trotz seiner Handicaps als Kalter Mann, ist Lazarus dazu in der Lage eins mit seiner Umgebung zu werden, und nicht als Fremdkörper aufzufallen
Empathie – Lazarus ist zu sehr mit seiner eigenen Agenda beschäftigt um wirklich mitfühlend zu sein, aber er ist sehr gut darin zu verstehen was Leute motiviert, was sie haben, und was sie hören möchten
Übernatürliche Fähigkeiten:
Zauber: Heilen, Lichtstrahl, Verbergen – neben den unter Kalten Männern verbreiteten Tricks sich selbst der Entdeckung zu entziehen, hat Lazarus bei seinen Nachforschungen und über Kontakte bei den Heerscharen und ihren Verbündeten einiges von der heiligen (heilenden und strafenden) Magie des Himmels erlernt
Unsterblichlichkeit – Lazarus ist bereits tot, um ihn endgültig aufzuhalten müsste man seinen Körper restlos zerstören
Dunkelsicht – Lazarus kann mit seinen toten Augen selbst in absoluter Finsternis noch sehen
Immunität gegen Verlangen, Alter, Gift, Krankheit und Strahlung – die Schwächen eines lebendigen Körpers sind für Lazarus unbedeutend
Kleidung und Ausrüstung:
Schleichanzug unter einem dunklen Anzug, grundsätzlich eine Sonnenbrille, um die fehlenden Augenbewegungen zu verbergen
Schallgedämpfte Pistole
Geweihtes Messer