Der Karneval der Rollenspielblogs widmet sich im Mai „Auswüchsen der Wissenschaft„.
Auswüchsen wie der zirkulären Kliomantie in Unknown Armies, die die Wahrnehmung der Geschichte verändern will, um die Geschichte zu verändern.
Vorgeschlagen wurde das Thema von Nerd-Gedanken, die sich auch um die Organisation kümmert.
Zirkuläre Kliomantie
Entwicklungsnotizen:
Mein Hauptbeweggrund für die zirkuläre Kliomantie war vor allem der Wunsch, vom naturwissenschaftlich-technisch-medizinischen Fokus des Gros meiner bisherigen Beiträge für diesen Karneval wegzukommen. Revisionismus, Geschichtsklitterung und -fälschung als Auswüchse der Geschichtswissenschaften zu begreifen, funktioniert in meinen Augen recht gut und mit der Kliomantie, einer Adeptenschule, die sich um Geschichte beziehungsweise Geschichtsbesessenheit dreht und aus ihr ihre magische Macht bezieht, liefert Unknown Armies ein passendes Vehikel, mit dem sich dieser Auswuchs sehr einfach in eine spielrelevante Form gießen lässt.
Die zirkuläre Kliomantie ist das Projekt einer Kabale von Kliomanten, die sich im historischen Institut einer Universität eingenistet und es mittlerweile fast gänzlich durchdrungen haben.
Ihr Interesse für Forschung und Lehre gründet sich auf ihrer Überzeugung, dass eine Veränderung der Wahrnehmung historischer Ereignisse, wie sie sie mit ihrem Wirken zu erzielen erhoffen, eine Änderung in der Verfügbarkeit kliomantischer Ladungen zur Folge haben wird, indem Orte und Ereignisse, die bisher magische Macht aus ihrer historischen Bedeutung zogen, diese verlieren, während andere sie gewinnen. Diese Veränderungen plant die Kabale dann zu nutzen, um sich selbst in den Besitz ungeahnter kliomantischer Energien zu bringen, mit welchen sie dann wiederum ihre eigenen Geschichtsvorstellungen, mit denen sie das Rad erst in Bewegung gesetzt haben, zu Realität werden lassen wollen.