Nach imperialen Maßstäben ist CC-X-7 eine Welt, die noch in den Kinderschuhen steckt – und sie ist dabei zu sterben.
Die Kolonie auf dem kleinen Mond wurde vor gerade einmal wenigen Jahrhunderten gegründet, um als Verwaltungs- und Infrastrukturknotenpunkt für Bergbauoperationen auf dem von ihr umkreisten Gasriesen und in der Umgebung verstreuten Planetoiden zu dienen. Die Initiative zu ihrer Gründung geht auf einen sektor-umspannenden Bergbaukonzern zurück, wobei eine Freihändler-Dynastie zusätzliche Finanzmittel und dringend benötigte Expertise und das Administratum üppige Lieferungen an Zwangsumsiedlern zur Aufstockung der Anfangsbevölkerung bereitstellten. Das Wachstum der Kolonie war ebenso schnell wie massiv und die geringe Größe des Mondes sorgte rasch dafür, dass sein Aussehen einer Makropolwelt zu gleichen begann und jeder Quadratzentimeter seiner Oberfläche mit von Menschen geschaffenen Strukturen bedeckt wurde. Es dauerte auch tatsächlich nicht lange, bis der Kolonie auch offiziell der Status einer Makropolwelt zuerkannt wurde, nachdem die Konzernherren der Welt ihren Sektorhauptsitz und die anhängigen Einrichtungen permanent nach CC-X-7 verlegten und zu den ersten imperialen Gouverneuren dieses neuen Teiles der Domäne des Imperators ausgerufen wurden.
Die Geschwindigkeit ihres Wachstums und die scharfe Kontrolle der Baukosten lassen sich deutlich an der künstlichen Landschaft der Kolonie ablesen. Viele ihrer Gebäude sind wenig mehr als Armaplastgerippe, die anstelle von Wänden mit Folie überzogen wurden – eine Leichtbauweise, die auch der niedrigen Schwerkraft des Mondes zu verdanken ist. Wo die strukturellen Notwendigkeiten ihrer geplanten Funktion eine schwerere Bauweise bedingten, wurden robuste Standard-Prefab-Gebäude aufgestellt. Die imposante gothisch-anmutende Architektur, die auf älteren und würdevolleren Welten den imperialen Baustil prägt, kommt auf CC-X-7 höchstens bei den Festungspalästen und Tempeln der planetaren Elite und einiger imperialer Behörden vor.
In letzter Zeit hat sich die Lage für CC-X-7 und seine Bevölkerung zum Schlechteren verändert, auch wenn das wahre Ausmaß der Katastrophe sich der Kenntnis aller bis auf weniger direkt Beteiligter entzieht.
Von außen betrachtet hat CC-X-7 gerade einen Wechsel der Gouverneurswürde durchlebt, als Folge eines kurzen aber mit aller Gewalt geführten dynastischen Kampfes, der bis zum Bürgerkrieg hochkochte. Sich auf die Schwäche des letzten Konzerngouverneurs und auf Klauseln aus dem Gründungsvertrag von CC-X-7 berufend, riss Freinhändlerin Freya Chaste, die letzte Nachfahrin der Dynastie, die beim Aufbau der Kolonie half, mit ihrer Besatzung die Macht an sich, nachdem sie große Teile der planetaren Verteidigungsstreitkräfte von CC-X-7 durch Bestechung auf ihre Seite zog. Obwohl Chaste und ihre Unterstützer fast die gesamte Konzernführungsschicht massakrierten und das Imperium, dem mehr an stabilen Tributzahlungen – die tatsächlich in den letzten Jahren des Konzernregimes gelitten hatten – gelegen war, als daran, wer sie entrichtete, den Führungswechsel schnell als vollendete Tatsache akzeptierte, leisten weiterhin verschiedene Aufständische Widerstand gegen das neue Regime.
Der Verlust der Kontrolle über den einzigen Raumhafen des Mondes durch das Regime erscheint dabei als Teil dieses fortgesetzten Kampfes. Obwohl sie nicht offziell verhängt ist, steht CC-X-7 effektiv unter Quarantäne. Keinem Schiff ist es erlaubt, den Hafen zu verlassen. Allerdings werden Neuankömmlinge nicht abgewiesen, so dass nach wie vor Importe in die Makropolwelt hereintröpfeln, insbesondere da sich die Kunde von der inoffziellen Quarantäne noch nicht unter Raumfahrern verbreitet hat. Durchgesetzt wird die Sperrung des Hafens mittels einer Kombination aus Streiks und Sabotage, Waffengewalt und juristischen und politischen Manövern. Bei letzteren spielen insbesondere die Gesundheitsbehörden eine führende Rolle, die immernoch eine prominente Opposition darstellen, die Gouverneurin Chaste noch nicht ausradiert hat.
Die Wahrheit hinter diesen Ereignissen ist, dass CC-X-7 binnen kürzester Zeit das Opfer von nicht einem sondern zwei Chaosausbrüchen geworden ist, und nun rivalisierende Kulte und deren dämonische Schutzherren um die Kontrolle über die Welt ringen, unter den Augen des Imperiums, das nicht einmal von der Existenz auch nur eines dieser Feinde ahnt.
Imperiale Gouverneurin Freya Chaste
Die Freihändlerdynastie, deren Erbin Freya Chaste eigentlich ist, stand schon lange vor ihrer Geburt unter einem Unstern, der sie schließlich zu Piraten verkommen ließ. Es war an Freya, die Geschicke der Dynastie herumzureißen, zunächst, indem sie eine Reihe äußerst erfolgreicher Beutezüge anführte, dann aber, indem sie die Macht auf CC-X-7 ursurpierte. Diese Wiedergeburt der gefürchteten Piratenkönigin als loyale planetare Gouverneurin brachte angeblich auch den hin und wieder zu hörenden Beinamen „sie, die ihren Weg gewandelt hat“ hevor. Sollte eine solche Bezeichnung auf kundige Ohren treffen, würde sie schnell mehr als nur beiläufigen Verdacht auf sich ziehen. Auf CC-X-7 allerdings, gibt es außerhalb des inneren Zirkels von Gouverneurin Chaste keine solchen Ohren mehr.
Freya selbst ist sich des Dämons nicht bewusst, der gleichzeitig in ihrem Hirn als auch im Herzen ihres doppelköpfigen Cybergeiers haust. Der Cybergeier ebenso wie der Pakt, der der Dynastie Ruhm und Größe verspricht, sind Erbstücke ihres Vaters. Nach all den Jahren, in denen ihre Vertrauten sich die größte Mühe gegeben haben, jeden aufkeimenden Zweifel ihrerseits zu zerstreuen, vertraut sie völlig unkritisch auf die aufblitzeden „Inspirationen“, die sie immer wieder erlebt, auch wenn ihre ähnlich häufigen Ohnmachtsanfälle und die Episoden von Gedächtnisverlust ihr weiterhin Sorgen bereiten.
Ihr derzeitiges Ziel ist es die Kontrolle über CC-X-7 zu festigen und sie hat erste „Ideen“ wie ein paar dezente Richtigstellungen in den lokalen Predigten und Lehren des imperialen Glaubens dabei entscheidend sein könnten. Natürlich hängen ihre Berater dabei an ihren Lippen.
Erz-Pharmakopistin Hildegaard von Farben
Hildegaard von Farben leitet das Officio Medicinalis, ein merkwürdiges Hybridkonstrukt aus eng miteinander verwobenen Verwaltungsbüros des Administratum, planetarem Gesundheitswesen und bioalchemischen Industriekonglomeraten. Diese Doppelrolle als direkte Vertreterin des Imperiums und Mitglied des Konzernadels hat sie, zusammen mit ihrer Erklärung der absoluten Neutralität ihres Officio während des Bürgerkrieges, vor der ersten Säuberungsaktion von Chaste gerettet.
Ihr direkter Zugang zu einigen der höheren Arkana imperialer Biotechnologie haben ihr nicht nur eine verlängerte Lebensspanne sondern auch fortgesetzte jugendliche Gesundheit beschert. Rein kosmetische Verjüngungsprozeduren lehnt sie allerdings ab, so dass ihr Aussehen das einer gealterten, mageren aber dennoch elastischen Gelehrten ist.
Dass Hildegaard in Wirklichkeit massiv bio-augmentiert ist, ist kunstfertig unter diesen antiagathischen Therapien verborgen. Ihre Bio-Augmentation wiederum hilft dabei, die Spuren zu verbergen, die der Kontakt mit ihrem Schutzgott in dem ursprünglichen Fleisch der vollendeten Chaoshexerin hinterlassen hat.
Hildegaard wäre eigentlich mehr als zufrieden damit gewesen, ihre Organisation auch unter dem neuen Regime weiter schwären und langsam wachsen zu lassen, um es genauso von innen auszuhöhlen, wie sie es mit der alten Hierarchie langsam aber sicher getan hatte. Ihre eigenen Taten haben sie jetzt allerdings unbeabsichtigt gezwungen, zu handeln.
Assassine Null
Einer der Gründe, aus denen Hildegaards Kult überhaupt auf CC-X-7 weilte, war die Existenz eines kleinen Stifts des Ordo Hospitalis des Adeptus Sororitas. Die Schwestern dort waren damit betraut, gewisse Erzeugnisse alchemistischen Könnens sicher zu verwahren, die als zu gefährlich angesehen wurden, um einzusetzen zu dürfen, an denen aber dennoch die Konzerngründer von CC-X-7 kommerzielle Interessen und Besitzrechte besaßen.
Im Chaos nach dem gewaltsamen Regimewechsel fasste Hildegaard den Entschluss, die Gelegenheit zu nutzen und die Proben in ihren Besitz zu bringen. Vermutlich wäre ihr Versuch auch von Erfolg gekrönt gewesen, wenn zu genau diesem Zeitpunkt nicht ohne ihr Wissen ein in der Ausbildung befindlicher Tempelassassine im Stift anwesend gewesen wäre. Der Assassine war von den Herren des Tempels und des Officio Assassinorum auf eine Pilgerreise geschickt worden, um von den Schwestern des Stifts besondere Biosegnungen zu erhalten. Am Ende stand der Tod der Schwestern und die Zerstörung des Stifts, aber der Assassine war mit den Proben in die umgebende Makropole entkommen.
Es war ein Leichtes für Hildegaard ihren Angriff aud das Stift den Aufständischen in die Schuhe zu schieben, aber das sprach sie nicht ihres Versagens frei, die Proben in die Hände zu bekommen. Verzweifelt darum bemüht, sie sich nicht gänzlich entgleiten zu lassen, befahl sie die Sperrung des Raumhafens unter Aufbietung all der geheimen Kräfte, die ihr Kult angesammelt hatte. Der Dieb würde ihre Welt nicht verlassen können.
Während die noch unvollständige Neuroprogrammierung des Assassinen unter dem Ansturm der bei seiner Flucht eingenommenen alchemischen Proben zu zerfasern beginnt, hat dieser in der Zwischenzeit der gesamten Makropolwelt einen heimlichen Einmannkrieg erklärt.
Bonus: Charaktere von CC-X-7 (Dark Heresy, erste Edition)
Auf Grund der niedrigen Schwerkraft des Makropolmondes verwenden Charaktere, die von CC-X-7 stammen, die Werte unf Schicksalspunkte von Kindern der Leere, aber die Fertigkeiten, Eigenschaften und Wunden von Makropolweltbewohnern. Außerdem starten sie mit 1W5-2 Verderbnispunkten (Minimum 0).
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- Zu den Kräften, die der Kult einsetzt, um den Raumhafen zu patroullieren könnten auch Seuchenservitoren zählen.
- Um noch eine weitere Fraktion hinzuzufügen, könnte Galvina Nullip ebenfalls ein Interesse an dem Hospitalis-Stift entwickelt haben, oder Gouverneurin Chaste, der es noch an einem Erben für ihre Dynastie fehlt, könnte sie eingeladen haben. Unabhängig von dem Grund, der sie nach CC-X-7 geführt haben mag, wird sie angesichts ihrer andauernden Flucht vor ihren ehemaligen Mit-Magi des Adeptus Mechanicus alles daran setzen, die Blockade des Raumhafens zu sprengen.
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