An exotischen Früchten kann sich seit Langem die Fantasie der Menschen entzünden. Von wagemutigen Entdeckern zurückgebracht von ihren Reisen an ferne und fremdartige Orte, waren sie schon immer verknüpft mit der Vorstellung von Abenteuern und stillten das Fernweh der Menschen noch viel mehr als ihren Hunger.
Daran hat sich auch am Anbruch des 23ten Jahrhunderts nichts geändert, und die Menschen der Erde träumen von der wundersamen Ernte Poseidons.
Mögen die Fantasien der Daheimgebliebenen aussehen wie sie wollen, der Speiseplan von Poseidons Eingeborenen erschöpft sich natürlich ebenso wenig in bunten, vor süßen Säften strotzenden, außerirdischen Früchten, wie das die Speisepläne der Einheimischen jener Länder getan haben, die die Europäer vergangener Zeitalter „entdeckten“.
Trotzdem sind außer der bekannten und allgegenwärtigen Poseidon-Kartoffel natürlich noch viele weitere Früchte ein wichtiger Bestandteil der Küche der Eingeborenen. Viele von diesen sind auch von den Neuankömmlingen unter den Kolonisten übernommen worden, und haben in der Folge auch ihren Weg zurück auf die Erde gefunden.
Auf Grund der immense Kosten, die der Transport solcher leicht verderblichen Güter verschlingt – erst recht wenn sie mit Xenosilikat-Lieferungen um Platz konkurieren müssen –, ist ihre Verbreitung auf der irdischen Seite des Wurmlochs allerdings auf einige wenige Universitäten, botanische Gärten und eventuell die Restaurantküchen der berühmtesten und dabei wagemutigsten Sterneköche beschränkt.
Die Schwierigkeiten mit solchen Importen werden nur noch größer durch die strengen Quarantänemaßnahmen der GEO (die in diesen Bemühungen ausnahmsweise auch in den unabhängigen Staaten Unterstützung finden). Eine Reihe von Konzernstaaten bemühen sich allerdings im Gegensatz dazu sehr aktiv um den Handel mit Agrarerzeugnissen von Poseidon, oft unter dem Vorwand an „Fischer-festen“ Pflanzen zu forschen.
Die folgende Liste enthält einige der beliebtesten und hervorstechendsten essbaren Früchte Poseidons:
Und-Beere (Rubulus formica und Myrtinum myrmecium)
Die von den Eingeborenen Und-Beeren genannten Früchte sind, um genau zu sein, die Fruchtstände von zwei verschiedenen und überhaupt nicht miteinander verwandten Pflanzenarten, die sich allerdings ihr Habitat auf den Inselketten der nördlichen gemäßigten Breiten Poseidons teilen. Zwar sind beide essbar, ihr extremer Geschmack macht jede für sich aber nahezu ungenießbar. Rein zufällig entdeckten die Eingeborenen dann allerdings, dass sie, zusammen gegessen, sich nicht nur gegenseitig neutralisieren, sondern tatsächlich einen ganz neuen und einmaligen Geschmack entfalten. Seitdem werden sie zusammen gesammelt und angebaut.
Fledermausfrucht (Hydnorida kanei)
Diese parasitäre Art wächst auf den Wurzeln diverser anderer Pflanzen mit geringem bis keinem wirtschaftlichen Wert, inklusive lästigen Unkrauts und einiger gefährlicher fleischfressender und Giftpflanzen. Sie wird allerdings nicht nur als natürliche Form der Unkrautbekämpfung eingesetzt, sondern auch für ihren hohen Nährstoffgehalt, als starkes Gewürz und als Grundstoff für Insektenabwehrmittel von den Eingeborenen geschätzt.
Dionysische Frucht (Pseudodrosera dionysis)
Die dionysische Frucht ist das vegetarische Äquivalent zu einem Fugufisch-Gericht. Ihr matschiges Fleisch gilt als teure wie gefährliche Delikatesse. Es handelt sich um eine fleischfressende Pflanze, deren dunkle stachlige Oberfläche von aggressiven Verdauungsenzymen überzogen ist. Größte Sorgfalt ist beim Schälen der Frucht geboten, um zu verhindern, dass das Fruchtfleisch kontaminiert wird. Schwere und potentiell sogar tödliche Verätzungen von Mund, Rachen und Speiseröhre können die Folge des Verzehrs von falsch zubereiteten dionysischen Früchten sein.
Herzfrucht (Biophytidum cupidus)
Herzfrüchte sind für ihren erfrischenden Geschmack und hohen Vitamingehalt bekannt. Scheiben, die die Herzform der leicht rosafarbenen Frucht betonen, sind eine traditionelle Beilage bei Eingeborenenhochzeiten.
Isry (Cerasum diaspora)
Dieses kleine schwarze Steinfruchtanalogon wurde von den frühen Kolonisten als eine ausgezeichnete Quelle diverser essentieller Nährstoffe identifiziert. Als die Kolonie begann sich auszubreiten, wurde daher auch die Isry an die Orte der neuen Siedlungen transplantiert. Abhängig von ihrem Reifegrad variiert ihr Geschmack von einer kirschigen Süße zu einer extrem sauren Zitrone. Dementsprechend vielfältig ist auch ihre Verwendung in Eingeborenengerichten.
Momori (Raphanocarpoidus gallicus)
Momoris wachsen auf und zwischen Poseidon-Mangroven. Ihre großen knolligen Früchte fallen direkt ins offene Wasser, mit dem sie fortgetrieben werden. Sie können sowohl am Strand eingesammelt, in Netzen aus dem Wasser gefischt oder auch vor ihrem Abfallen gepflückt werden. Aus den eigentlichen Samen lässt sich Öl pressen und das umgebende Fruchtfleisch hat einen herzhaften Geschmack, der entfernt an Hühnchen erinnert.
Neptunuss (Pseudoimpatiens diabolus)
Die Neptunuss ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Folsäure. Bis zu drei der Nüsse sind von einer einzelnen holzigen Schale umgeben, in deren Inneren sich während des Reifeprozesses kontinuierlich ein starker Druck aufbaut. Schließlich schießen die Nüsse mit genügend Kraft hervor, um bis zu zehn Meter von ihrer Mutterpflanze fortgeschleudert zu werden. Fälle, in denen Umstehende von solchen Projektilen an den Augen oder anderen empfindlichen Körperteilen verletzt wurden, sind dabei nicht beispiellos.
Poseidon-Apfel (Novocerasum spp)
Die verschiedenen Arten der gemeinhin als Poseidon-Apfel bekannten Gattung sind weit über die verschiedenen Regionen und Habitate Poseidons verbreitet. Die „Äpfel“ eignen sich besonders gut um sie auf verschiedene Arten zu konservieren, und dienen so getrocknet, eingelegt, gesalzen, oder eingekocht zur Vorratshaltung. Die Eingeborenen sammeln traditionell die Früchte von wilden Bäumen. Versuche einiger Neuankömmlige mit Plantagen waren bisher von durchwachsenem Erfolg.
Taxuna (Pseudorosa taxiformis)
Die Frucht der Taxuna ist rot und fleischig mit einem einzelnen großen Samen in ihrer Mitte, der leicht vom Fleisch zu trennen ist. Ihr Name wurde von den ersten Kolonisten geprägt, die sich von der Form der großen Frucht an Eibensamen erinnert fühlten. Die faustgroßen Taxuna-Früchte schmecken süß mit einer ausgeprägten Vanillenote, wie sie ansonsten kaum unter den Pflanzen Poseidons zu finden ist.
Wasserbirne (Piricarpus vidua)
Die gräuliche Wasserbirne ist ein widerstandsfähiges niedriges Strauchgewächs, das auf Felsküsten in den subtropischen Breiten Poseidons wächst. Die ärmlichen Böden dort haben dafür gesorgt, dass die Pflanze jeweils nur eine einzelne Frucht heranbildet und auch nur einmal in vier Jahren blüht. Die Birne wird von den Eingeborenen daher als ein seltener Leckerbissen gesehen, und eine wilde Birne zu pflücken ist generell Anlass zu einer Feier zu Ehren der Sturmwitwe.
Verbreitung: | Planetenweit |
Habitat: | Variabel |
Größe: | Variabel |
Gewicht: | Variabel |
Häufigkeit: | Gewöhnlich (einzelne Arten können Ungewöhnlich oder Selten sein) |
Wirtschaftlicher Wert: | Hoch, Quellen für Nährstoffe und abhängig von der Art weitere Stoffe und Materialien, begrenzter Exportmarkt Richtung Erde |
Bedrohungsniveau: | – (Dionysische Frucht, Hoch; Neptunuss, Minimal) |
Bewegung (Movement): | Keine |
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