Diesmal gibt es eine etwas andere Überlegung als sonst im Rahmen der Murmelwelten:
yandere hatte ja schon Ende August darum gebeten, doch an Hand von Freeya einmal zu demonstrieren, ob und wie Beutelschneider auch “klassische” Rollenspielfantasywelten abbilden kann. Also schauen wir uns Freeya doch einmal an.
Der wirklich „klassische“ Teil von Freeya ist dabei in meinen Augen ja vergleichsweise trivial, was vielleicht auch daran liegt, dass ich anders als von yandere erwartet gar keine „Rasse-/Klasse-Dualität“ integrieren würde, sondern es für erstere bei der Beschreibung belassen und für letztere einfach die Archetypen verwenden würde (in ihrer normalen oder abgeschwächten Form).
Magie könnte für Freeya sehr verschieden umgesetzt werden. Vermutlich würde ich ein Murmelwelt-Freeya nutzen, um sie im Vergleich zu ihren Möglichkeiten unter D&D etwas stärker zu beschränken, vielleicht, indem sie nicht zur Verteidigung in ungleichen Auseinandersetzungen benutzt werden kann (das würde auch das klassische Rollenspielfantasyklischee vom schwachen Magier bedienen), und indem Herausforderungen und Auseinandersetzungen auf Magie tendentiell schwieriger bewertet werden.
Eine Beispielliste mit Dingen, die freeyitische Magie kann (und nicht kann), wäre angezeigt, kann aber näherungsweise als „alles, was ein Klischeerollenspielfantasymagier kann“ gesetzt werden.
Priester und Zauberer kommen von den Regeln her in einen Topf (eventuell könnten die Götter auch als Krafttiere umgesetzt werden – dann könnten Zauberer und Priester voneinander abgegrenzt werden, indem erstere einen Archetypen bekommen, aber kein Krafttier, letztere ein Krafttier aber keinen Archetypen).
Wenn die Magie mehr Anleihen bei der gegenwärtigen D&D-Inkarnation von Freeya machen soll, könnte noch ein Mechanismus hinzu, der ein Aufbrauchen magischer Reserven darstellen soll, das ließe sich auf verschiedene Arten realisieren, zum Beispiel dadurch, dass nach dem Ziehen einer weißen Murmel bei einer Herausforderung/Auseinandersetzung mit Magie, bis nach der nächsten Rast alle weiteren Herausforderungen/Auseinandersetzungen mit Magie automatisch scheitern (blaue Murmeln zählen so lange als weiß), aber das halte ich persönlich eigentlich für unnötig.
Zuletzt kämen noch Werte für ein paar typische freeyitische Monster/Gegner/Wesenheiten hinzu (Drachen, Draschal, Drai, Drakenkin, Gargoyles, Bluthunde, Todeshunde, Elysier, Sklavensoldaten, Zwerge, Goblins, Ochinocktchocktchocks [oder wie auch immer sie geschrieben werden]) und damit wäre der „klassische“ Teil von Freeya in meinen Augen eigentlich abgeschlossen.
Aber dann gibt es ja noch den unklassischen…
Freeya hat ein paar Besonderheiten entwickelt, von denen ich insbesondere eine auch in eine Regel für so eine Umsetzung gießen würde: Das Thema von Schöpfer und Geschöpf, das sich in der Geschichte Freeyas immer wieder wiederholende Spiel von zu „Herren der Welt“ aufsteigenden Wesen, die letztlich in ihrer Hybris neue Wesen als ihre Sklaven erschaffen, welche daraufhin rebellieren, ihre Erschaffer in den Staub treten und selbst zu den neuen „Herren der Welt“ aussteigen, … (eigentlich sind das zwei vermengte Themen den sowohl das Schöpfen von Leben als auch Aufstieg und Fall von Völkern und Imperien kommen auch anderweitig immer wieder im freeyitischen „Kanon“ vor – aber fallen eben auch sehr prominent zusammen).
In den Regeln würde ich dies darüber erfassen wollen, dass Auseinandersetzungen zwischen Schöpfern und Geschöpfen modifiziert werden. Die aller simpelste Form davon wäre, dies schlicht bei der Festlegung der Schwierigkeiten miteinfließen zu lassen. Ich neige aber eher in die Richtung, dies mit einem asymmetrischen Effekt in Bezug auf Murmelfarben anzugehen (zum Beispiel, dass Schöpfer ihre weißen Murmeln als passende farbige Murmeln zählen dürfen, wenn sie gegen ihr Geschöpf vorgehen, weil sie ihnen überlegen sind, aber Geschöpfe außerhalb von Lebensgefahr ihre schwarzen Murmeln wie weiße Murmeln zählen dürfen, weil sie sich nicht in ihr Schicksal ergeben), oder an Münzen zu knüpfen (beispielsweise, indem Geschöpfe keine Privilegien gegenüber ihren Schöpfern geltend machen können – ob dann spiegelbildlich verkehrt die Schöpfer keine Opfer gegenüber ihren Geschöpfen bringen dürfen, wäre noch zu überlegen).
Da hast du.