Loot-a-Day, Tag 17: Schätze in einem Fluß, Teich oder Tümpel
Der Nilbog-Frother
Der konstante urbane Verfall von Mort und der umgebenden Industrieanlagen bringt seine eigenen Biome hervor. Eines davon sind die Moore, die in Bereichen mit der notwendigen Zufuhr an organischen Materialien und ungenügendem Ablauf des ständig zufließenden Regen- und Abwassers im Laufe der Zeit entstehen können, und die zur Grundlage ganzer Lebensgemeinschaften werden und in diesem Rahmen auch kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung für die intelligenten Bewohner Morts erlangen können. In diesen Kontext sind auch die zunehmenden Funde von Moorleichen, scheinbar Opfer ritueller Tötungen, einzuordnen.
Der sogenannte Nilbog-Frother ist eine solche Moorleiche. Durch das Zusammenspiel aus der Moorumgebung und den im Körper des Toten angereicherten Drogen sind ihre umfangreichen biogenetischen Nuke Tendon-Implantate nach wie vor in einem funktionstüchtigen Zustand und müssten nur aus dem Körper extrahiert werden.
Warum SLA Industries?
Unser ursprünglicher Ansatz für diesen Schatz waren Grabbeigaben einer Moorleichen. Das klingt zwar im ersten Moment gut, aber nun haben Moorleichen das Problem üblicherweise gar keine Grabbeigaben bei sich zu haben, da das Versenken im Moor wohl weniger eine Bestattungsmethode als vielmehr eine Art des Opfers oder der Bestrafung war. Was könnte sich da also bei einer Moorleiche finden lassen? Moorleichen selbst sind ja wegen der Bedingungen im Moor, die der Konservierung organischen Materials zu Gute kommen, so gut erhalten. Das legt also auch organische Schätze nahe. Organische Schätze? Im Rollenspielzusammenhang könnten das natürlich einfach Gegenstände aus organischen Materialien sein, aber zum Beispiel auch tatsächliche Organe. Körperteile. Implantate. Das funktioniert zwar auch für Fantasy-Spiele (mir fallen zum Beispiel sofort die Untoten-Implantate aus der Fantasy-Sektion von d20 Cyberscape ein – oder auch diverse Grafts aus D&D-Bänden der dritten Edition, oder Dinge wie Earthdawns Wurmaugen), aber steht doch eher mit Spielen in Verbindung, die zum rollenspielerischen Cyberpunk gezählt werden können oder sich hier anlehnen und bedienen. Solche Spielen fehlt dann wiederum häufig die Basis für seit längerer Zeit im Moor versenkte Leichen. SLA Industries bringt das aber alles zusammen, es hat die biologischen Implantate, es hat die langen Zeiträume, es hat Platz für Moore auf Moort, es hat sogar die perfekte Grundlage, um rituelle Mooropfer (oder rituelle Urteile) einzubinden, denn Moorleichenfunde sind auch von den britischen Inseln bekannt.
Ansonsten: Wer Referenzen auf grüne Götterspeise findet, darf sie behalten.
Loot-a-Day ist eine Begleitaktion zu Greifenklaues „Geld, Gold & Schätze„-Thema beim Karneval der Rollenspielblogs, inspiriert von unserer Gegenaktion zu RPGaDay, ArtifactaDay, die wir letztes Jahr im Rahmen von Merimacs „Artefakte„-Karneval gestartet haben und an die wir seit dem auch noch ebenfalls karnevalsgestütze Aktionen mit täglichen Kunstwesen und zuletzt täglichen Auswüchsen der Wissenschaft angeschlossen haben.