Die Regeln aus Murmelkrieg erweitern Beutelschneider um die Aufstellung von Armeen und Massenschlachten zwischen ihnen.
Kombiniert mit den Ressourcenregeln aus Tempelschätze erlaubt der folgende Zusatz nun noch eine weitere Dimension zu kriegerischen Auseinandersetzungen als Spielinhalt hinzuzufügen und auch die Versorgung der Armeen darzustellen.
Tross & Beute
Neben Murmeln haben Armeen auch Münzen in ihren Beuteln. Diese stellen ihre Versorgungsgüter dar. Charaktere können auf die übliche Weise Münzen mit Armeen tauschen, also eigene Münzen in den Beutel der Armee hineinlegen oder auch – wenn sie zu den Anführern der Armee gehören – Münzen herausnehmen und sie in ihren eigenen Beutel legen.
Wird eine Armee zerschlagen, so können ihre verbliebenen Münzen erbeutet werden, ganz so wie die Münzen eines von Charakteren bezwungenen Gegners.
Fürst Hodr hat die Garnison und Palastgarde von Nipr äußerst großzügig mit Nachschub und Gold bedacht. Ihr Beutel enthält neben ihren 10 Murmeln auch 4 Münzen.
Die Aufständischen hingegen sind ein armseliger Haufen, der von der Hand in den Mund lebt, und über keine Münzen verfügt.
Sold & Nachschub
Wenn eine Armee versorgt werden muss – zum Beispiel zu Beginn eines Feldzuges, bei der Beziehung der Winterquartiere, nach einem entbehrungsreichen langen Marsch oder zu einem anderen festgelegten Zeitpunkt (beispielsweise einmal zu Beginn jeder Spielsitzung oder dergleichen) – gibt es zwei Möglichkeiten, um diese Versorgung sicherzustellen.
Wenn die Armee über genügend Münzen in Abhängigkeit von der Menge an Murmeln in ihrem Beuteln verfügt (zum Beispiel eine Münze für je fünf Murmeln im Beutel der Armee), dann kann sie die Versorgung als Privileg aus ihren Münzen genießen (muss also keine Münzen ablegen).
Alternativ kann die Armee auch Münzen opfern, um ihre Versorgung zu gewährleisten (beispielsweise fix eine Münze, unabhängig von der Größe der Armee, oder auch eine Münze je angefangener 20 Murmeln im Beutel der Armee).
Die 4 Münzen sind mehr als ausreichend um die Versorgung der Garden zu garantieren und könnten sogar noch die doppelte Menge an Truppen (bis zu 20 Murmeln) versorgen.
Hunger & Meuterei
Wenn eine Armee nicht versorgt werden kann, so hat dies negative Folgen.
Wenn nur ein Teil der Armee versorgt werden kann – wenn also die vorhandenen Murmeln nicht für alle Murmeln im Beutel der Armee ausreichen – so können einfach so viele Murmeln aus dem Beutel der Armee entfernt werden, bis die verbleibende Anzahl Murmeln versorgt werden kann.
Alternativ kann für jede zur vollständigen Versorgung der Armee fehlende Münze eine Murmel aus dem Beutel der Armee gezogen und durch eine schwarze Murmel ersetzt werden.
Als dritte Möglichkeit kommt in Frage, wie oben beschrieben die entsprechende Anzahl an „unversorgten“ Murmeln aus dem Beutel der Armee zu entfernen, diese Murmeln aber direkt in einen eignen Beutel zu legen und diese neue Armee zur Schlacht gegen die übrige Armee antreten zu lassen.
Da ihnen schon die 1 Münze, die sie benötigen würden, fehlt, wird aus dem Beutel der Aufständischen 1 Murmel gezogen und durch eine schwarze ersetzt. Es handelt sich um eine weiße Murmel. So kann es nicht weitergehen und die Führer des Aufstandes müssen wohl oder übel zu einer Verzweiflungstat schreiten, um zu versuchen Münzen zu erbeuten, wenn sich ihr kläglicher Haufen nicht vollends in alle Winde zerstreuen soll…
Das Interessante an den obigen Regeln, insbesondere an den beiden Möglichkeiten zur Versorgung von Armeen (Privileg und Opferung) ist für mich dabei die Abwägung zwischen langfristigem Potential und kurzfristigem Effekt oder mit anderen Worten das selbstzerstörerische Moment, das dies beinhaltet. So lässt sich dann beispielsweise auch ein auf einer Raub- und Plünderökonomie basierendes Heeres(un)wesen darstellen lassen.
Wie häufig die unterlegten Ressourcenprüfungen abgefragt werden beziehungsweise welche Zeiträume innerhalb der Spielwelt sie abdecken ist dabei ebenso wie die genauen Umrechnungsfaktoren für Privilegien und Opfer in der Regelskizze offengelassen und dementsprechend – wie schon einiges anderes in Beutelschneider – ein zu verhandelnder/aus der Beschreibung herzuleitender Faktor.