Eigentlich gibt es heute gar keine Harfenklänge (dafür aber Entenbraten nach dem Buffet) und die gleichnamige „Blogaktion“ war auch nicht dazu gedacht über Frühstücksbräuche, -rituale und -abenteuer für Fantasywelten nachzudenken (sondern einfach beim Frühstück Artikel zu schreiben – was ich sowieso schon getan habe – und das Frühstück dabei zu erwähnen – was ich üblicherweise nicht getan habe), aber gänzlich unerwartet hat sich durch Dnalors Aufgreifen des Titels und Themas alles geändert…
Fantasyfrühstück also (aber trotzdem beim Frühstücken geschrieben):
Um dem Frühstücken abseits von Beschreibung und Hintergrund eine Bedeutung zu geben und Anreize beziehungsweise eine Basis für seine Thematisierung am Spieltisch zu liefern, werfen wir doch heute einmal einen Blick auf mögliche Regelumsetzungen des Frühstückens.
D&D liefert selbige quasi schon freihaus – das morgendliche Vorbereiten und Erbitten von täglichen Zaubersprüchen durch Magier und Kleriker ist ein spielentscheidendes Ritual, das den Tag beginnt, und es fehlt nicht viel, um dies in ein Butterbrotpapier einzuwickeln und es als Frühstück zu deklarieren. Zum Beten um göttliche Zauber gehören dann Speisen- und Trankopfer, die – ganz klassisch – nachdem sie der Gottheit dargeboten wurden vom Kleriker selbst beziehungsweise den Gläubigen verzehrt werden – als Frühstück. Mit etwas mehr Ausschmückung könnten die erhaltenen Zauber an bestimmte Speisen und Getränke gekoppelt werden – Teetrinker bekommen andere Zauber als Kaffeetrinker, und wem der Gott der Stärke den Tag über gnädig sein soll, der muss morgens auch sein Kraftmüsli aufessen! Äquivalent lässt sich das auch auf Magier übertragen, deren Zauberbücher sich dann eventuell mehr wie Rezeptbücher lesen könnten (wer mag, ersetzt gleich ganz die materiellen Komponenten der Zauber und/oder das Zauberbuch durch eine Zaubervorratskammer).
Dieses Grundprinzip – dass eine morgens ausgeführte Aktion, konkret das Frühstück, Handlungsmöglichkeiten oder Boni für den Tag bestimmt – lässt sich aber natürlich auch problemlos verallgemeinern: Kaffee am Morgen gibt +1 Wahrnehmung, Tee +1 Weisheit, und heiße Milch mit Honig +1 auf Widerstand gegen Krankheiten. Das geht im Einzelfall dann natürlich auch „mystischer“ und mit spezifischeren Hintergrundbezügen. Aber das soll mangels Harfenklängen heute nicht mehr das Thema sein…