Vampire weiterentwickeln

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Das Problem an diesem Karnevalsthema („Spielercharaktere weiterentwickeln„) bleibt für mich die Erläuterung auf der Metaebene, die es zu verlangen scheint.
Das ist mir so über. Das ist geradezu antithetisch zu dem, was ich mit d6ideas meistens machen möchte.
Spielercharaktere weiterentwickeln. Da will ich einfach Bausteine, Regeln, Fragen, Inspirationen erstellen. Keinen Aufsatz über das Warum, das Wie, das Ob dahinter schreiben. Der Baustein ist ja gerade die Verdichtung dieser ganzen Gedanken, die für sich selbst sprechen soll. Kann.
Der ganze Aufbau des Themas gibt mir aber das Gefühl, genau danach zu schreien. Fragen zu stellen. Antworten zu wollen. Erklärungen.

Nehmen wir World of Darkness Vampire zum Beispiel (nein, keine bestimmte Reihe oder Edition, sondern die gesamte Familie des ursprünglichen White Wolf und dessen Nachfolgern). Charakterentwicklung ist hier sozusagen das Thema, so lange wir uns zu „personal Horror“ bekennen sogar das zentrale, das einzige Thema. Ein Thema, das sich im Zusammenhang des Spiels so vielfältig bearbeiten lässt

und mir ist es so über, jetzt erklären zu müssen, wo die traditionellen Rollenspiel-Zero-to-Hero-Mechanismen der graduellen Steigerung über Erfahrungspunkte (ganz zu schweigen von deren ganz konkreten Implementationen) daran vorbei laufen.

Ich will nicht ausholen müssen, wo und wie das Unmenschliche, das Monströse auch in die Fähigkeiten des Vampirs hineinkodiert ist, wie dieses archetypische Monster sich also einmal in seinen (ja nicht zuletzt durch das Spiel selbst!) tradierten Kräften manifestiert, diese aber im Sinne des klassischen Aufstiegsspiels (damit auch der traditionellen Form der Weiterentwicklung von Spielercharakteren) explizit begrenzt, zurückgenommen und mit anderen Aspekten in Konkurrenz (um Erfahrungspunkte) gesetzt werden.

Ich will nicht erklären, welche Überlegungen dahinter stehen, das gerade in Bezug auf die Weiterentwicklung des Charakters in einem über die Mechanik hinausreichenden Sinne aufzubrechen

Ich will nicht die unterschiedlichen Auswirkungen auf die Figur, ihre Geschichte, ihr Umfeld, ihre Welt, ihr Handeln, ihre Bedeutung durchdeklinieren, die es haben kann, wenn einfach mehr Disziplinen zu Beginn zur Verfügung stehen (was ich übrigens weniger unter Weiterentwicklung in einem engeren Sinne fassen würde), und/oder ob wir Disziplinen – Monstrosität – mit dem Verlust von Menschlichkeit verschränken,
indem wir die Zahl der Disziplinen und/oder ihre Stufe an die Menschlichkeit (beziehungsweise deren Verlust) koppeln, mit jedem Verlust von Menschlichkeit eine zusätzliche Disziplin entwickeln, oder eine – oder alle – vorhandenen Disziplinen erhöhen, oder beides, oder flexibel einen frei verteilbaren Disziplinspunkt bei Menschlichkeitsverlust erhalten, was die Steigerung über Erfahrungspunkte ersetzen oder ergänzen könnte, und dem statt des Verlustes von Menschlichkeit oder auch ihr absoluter Wert zu Grunde liegen könnte.

Ich will nicht den Weg beschreiben, nicht die Überlegungen zur Charakterentwicklung, nicht das Herausarbeiten der Themen, der Dynamik, über die ich dabei angekommen bin, bei jedem Verlust von Menschlichkeit eine zusätzliche Disziplin auf • zu vergeben und alle bereits vorhandenen Disziplinen um einen • zu steigern, unabhängig von der Ausgangsmenschlichkeit und ohne weitere Steigerungen oder Neuerwerb von Disziplinen über Erfahrungspunkte.

Ich will erst recht keine Beispielfälle einzelner Figuren und ihrer Entwicklung vorstellen.

Das Ganze soll für sich stehen dürfen.


Rant over.

Aber immer noch hart aggressiv.
Deshalb bin ich nicht mehr in Foren.
Deshalb habe ich keine Lust auf Metadiskussionen.
Wann kommt endlich das neue Opus R.?

(It’s not you, it’s me.)

2 Kommentare


  1. Wohl gesprochen in seinem Vorsatz, auf diese Themen nicht noch genauer eingehen zu wollen; und es lässt mich überlegen, ob der Konflikt zwischen der Monstrosität und der Menschlichkeit des Vampirs nicht adäquater mit einer Modifikation von „My Life with Master“ abzubilden ist.

    (… und ja, ich wiederum kann nicht anders, als mich in die regelseitige Formalisierung zu retten.)

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    1. Ich würde ja liebend gerne auch nur formalisieren…

      Wenn es einfach um das Thema geht (statt um eine „Weiterentwicklung“ von Vampire) dann funktioniert My Life with Master als Basis vermutlich hervorragend. Falls du das weiterspinnst, werde ich mir das sicher ansehen. Ich selber wollte hier einfach erst einmal ganz nah am Ursprung (den Ursprüngen) bleiben.

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