Die vierte Teilnehmerin für die Konferenz der Admirale:
Konteradmiral Yuuna Müller
Chef der Operationsabteilung beim Stab des Oberkommandos der Earth Attack Force
Die 47jährige Yuuna Müller ist eine alte Kämpferin, die alle Phasen der Entwicklung des zeonischen Militärapparates von den Wirren des Unabhängigkeitskampfes bis zur Aufstellung der Earth Attack Force und der Durchführung der Erdlandeoperationen mitdurchlebt hat.
Müller kam erstmalig als junge Studentin auf Side 3 mit den Theorien des politischen Kontolismus in Kontakt und schloß sich in der Folge der in ihrem universitären Umfeld aufkeimenden, kontolistisch dominierten Unabhängigkeitsbewegung an. Unbefriedigt von einer Rolle als reiner Mitläuferin, beteiligte sie sich sehr schnell aktiv an der Planung und Organisation von Kundgebungen und Sitzblockaden, Studierendenstreiks und anderen Protestaktionen. Nicht zuletzt durch die Repression und Gewalt, mit der die Föderationsautoritäten auf diese Aktivitäten antworteten und die sie miterleben und auch direkt in ihrem eigenen Leben erfahren musste, aber auch unter dem Einfluß der Ideen und Rhethorik des wachsenden militanten Flügels der kontolistischen Bewegung radikalisierte sich Müller dabei rasch zusehends. Einmal in diesen Kreisen angekommen, dauerte es nicht lange, bis sie ihr Organisationstalent in den Dienst Aktionen ganz anderer Art stellte.
Auf Sachbeschädigung und Sabotage folgten dabei auf diesem schlüpfrigen Pfad zunächst Erpressung und Schläge und auf diese in noch kürzerem Abstand Schießereien und Bombenanschläge und die junge Frau, die begonnen hatte sich neben ihrem Studium friedlich politisch zu engagieren, avancierte zu einer der Planerinnen und Koordinatorinnen der eskalierenden Guerillakampagne, mit der kaum verhohlen neben und unter den kontolistischen Paramilitärs operierende Terrorkommandos in den letzten Jahren vor der Unabhängigkeit die Organe und Einrichtungen der Erdföderation in Side 3 überzogen.
Mit der Etablierung der Republik Zeon fand sich Müller mit ihren zwar umfangreichen Erfahrungen in der Planung asymmetrischer Operationen aber ohne jegliche formelle militärische Ausbildung im Offizierskorps von angeblich neu aufgestellten – in Wahrheit aber lediglich neu uniformierten – Einheiten der aus den offiziellen paramilitärischen Verbänden gebildeten republikanischen Garden wieder.
Die folgenden Jahre verbrachte sie vornehmlich mit der Analyse der Ereignisse und Erfahrungen des Unabhängigkeitskampfes und darauf basierend der Erarbeitung sowohl der ersten militärischen Doktrinen der republikanischen Garden als auch konkreten Plänen für die Verteidigung der Republik und ihres Territoriums für den Fall eines möglichen Versuchs der Erdföderation, Side 3 zurückzuerobern. Ein vermeintlich abstrahierender Nebeneffekt hiervon waren ihre Arbeiten an der Formulierung allgemeiner Prinzipien für Operationen gegen Garnisonstruppen in einzelnen Koloniezylindern und Kolonieclustern.
Die zunehmende Militarisierung Zeons zunächst unter Deikun und dann in noch einmal wachsendem Maße unter den Zabis gab Müller immer neue, willkommene Möglichkeiten für ihre Pläne an die Hand und rückte gleichzeitig ihre theoretischen Überlegungen zu Angriff und Einnahme von Kolonien immer mehr in den Bereich des nicht mehr nur Denk- sondern des tatsächlich Durchführbaren und weiter von der Eventualität zum erklärten Ziel – und schließlich zur Realität der ersten Tage des Krieges.
Beim Aufbau der Earth Attack Force wurde Müller, mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit konventionellen zeonischen Truppen und im folgenden der Einbeziehung von mobilen Waffen in Koloniekämpfe, die Leitung der Operationsabteilung übertragen.
Konteradmiral Müller favorisiert eine Priorisierung des nordamerikanischen Kriegsschauplatzes gegenüber den anderen aktiven Teilen der Schwerkraftfront. Einen ersten Entwurf für den Operationsplan einer Großoffensive in Mexiko, mit dem Ziel die Föderation bis hinter die Yucatanhalbinsel zurückzuwerfen und ihr den Zugang zum Golf von Mexiko zu verwehren, hat sie bereits vorbereitet. Die erhebliche Frontverkürzung zu Lande, die verminderte Bedrohung der Golfküste und die Verbesserung der Verteidigungssituation von Kalifornien im Nachgang einer solchen erfolgreichen Operation würden in Müllers Augen überhaupt erst die Vorraussetzungen dafür schaffen, andere Ziele ernsthaft in Angriff zu nehmen.
Profil nach der dritten Edition von Unknown Armies:
Obsession: Eine besser Zukunft
Wut: Ausreden
Angst: Kriegsverbrechen (Identität)
Tugend: Gleichheit
Gewalt: 2 Härte, 4 Trauma
Unverständnis: 5 Härte, 1 Trauma
Hilflosigkeit: 8 Härte, 1 Trauma
Isolation: 5 Härte, 2 Trauma
Identität: 4 Härte, 1 Trauma
Identitäten:
Alte Kämpferin 76%* (Ersatz: Status, Features: Widerstand: Identität, Widerstand: Unverständnis)
Terrorplanerin 90% (Ersatz: Heimlichkeit, Features: Zwang: Gewalt, Ersatz: Bildung)
Beziehungen:
Konteradmiral Emory Sayre 55% (Mentor)
Kommodore Leland Chas „Chaos“ Cotton 55% (Verantwortung)
Operationsabteilung der EAF 05% (Protégé)
Wundschwelle: 50
Next Time on Unknown Mobile Suit:
Noch ein paar mehr Gedanken zu den Beziehungen der dritten Unknown Armies-Edition.