Wie schon das Sprichwort sagt, gibt ein Wort häufig das andere – oder in diesem Fall ein Meinungsartikel den anderen.
Nachdem tadcan am letzten Sonntag über die kommende dritte Edition von Blue Planet und unsere unterschiedlichen Ansichten zu einigen der bereits bekannten Regeländerungen (wiederum basierend auf einem noch älteren Meinungsartikel…) geschrieben hat, fühle ich mich bemüßigt jetzt auch noch einmal in das Horn dieses großartigen Spiels zustoßen.
Auch wenn sie wenig bis gar nichts mit den Regeln zu tun hat, hat mich dieser letzte Artikel aber trotzdem noch einmal auf die Spur einer Besonderheit von Blue Planet gesetzt, die uns wohl auch in der dritten Edition erhalten bleiben wird.
Die Rede ist von der Bedeutung Nordafrikas und des mittleren Ostens im Setting.
Ähnlich alte und auch deutlich jüngere Spiele aus der (Near) Future-Sparte halten die Region scheinbar eher klein, wenn sie sie nicht sogar à la Middle-East Meltdown gleich ganz aus der Gleichung entfernt wird. (Auf der anderen Seite stehen dann solche Ausreißer ins gegenteilige Extrem wie When Gravity Fails oder auch – reines Rollenspielmaterial – die Caliph-Timeline aus GURPS Alternate Earths.)
Ich möchte nun nicht behaupten, Blue Planet habe 1997/2000 den arabischen Frühling vorhergesagt oder dergleichen. Aber das Setting hat der Region eine Bedeutung gegeben, die sie ansonsten vermisst und die auch in Blue Planet – zumindest in der zweiten Edition – leicht übersehen werden kann. Jedoch belegen bei genauerem Hinsehen Incorporate States – die Megakonzerne des Spiels – mit Heimatsitz im Libanon und Marokko zwei der zehn namentlich bekannten Toppositionen, und von den drei verbleibenden Schwergewichten unter den Nationalstaaten ist einer die sogenannte Vereinigte Islamische Republik.
Ich wundere mich, ob wir in zukünftigen Produkten noch mehr davon spüren werden.
Ich auf jeden Fall werde mich damit wohl einmal in einer kommenden Runde etwas stärker auseinandersetzen und vielleicht auch noch ein oder zwei andere alte arabische (Near) Future-Konzepte abstauben – wie das Sprichwort sagt, gibt ja gerne …