Kill the Ones You Love – ein BPN für SLA Industries

Wall Grafitti
Was ist passiert?
Der Teufel wurde an die Wand gemalt.
Buchstäblich, in Downtowns Granatapfel-Sektor.
Die Inschrift lautet einfach “töte die, die du liebst” in unheilverkündenden roten Lettern. Sie prangt an der Rückwand eines verfallenen Lagerraums auf dem Hinterhof einer aufgegebenen Ladenzeile. Niemand weiß, wie lange sie schon dort steht oder wer sie an die Wand geschrieben hat. Noch ein schlauer Spruch, noch ein hilfloser Aufschrei, noch eine stumme Anklage der Realitäten des Fortschritts.
Aber das hier ist anders.
Denn wer das liest, der wird es tun. Er wird die töten, die er liebt.
Wer in Downtown lebt und überlebt, entwickelt in der Regel einen sechsten Sinn. Ein instinktives Gespür für schlimme Dinge, die in der Nachbarschaft vorgehen, ohne dabei jemals ein echtes selbstmörderisches Bedürfnis zu entfalten, wirklich herauszufinden was genau da passiert oder warum.
Als Leute in der Nähe der ausgebrannten Läden also immer häufiger mordeten oder ermordet wurden (häufiger als üblich für Downtown), begannen die Einheimischen diese Gegend zu meiden.
So gesellte sich noch eine Downtownlegende zu jenem Lagerraum mit noch einem Graffiti an der Wand. Eine Legende von gewöhnlicher, nicht weiter bemerkenswerter Struktur, eine Warnung, die Nähe der alten Läden zu meiden, eine Geschichte von einem “bösen Ort”, die mit jeder Erzählung wächst, sich verändert, und weiter verfremdet wird, im Kern aber stets die Volksweisheitsversion eines „Betreten verboten“-Schildes bleibt.
Wissen die Leute was sich dort verbirgt? Nein. Sie fühlen sich einfach sicherer, wenn sie sich dort nicht oder nicht zu lange aufhalten. Und die, die sich nicht an diese ungeschriebene Regel halten, die dort absichtlich herumstöbern oder zufällig hineinstolpern, die einen Blick riskieren und den Text an der Wand entdecken, nun ja, die liefern ein gefundenes Fressen um den Aberglauben der Anderen zu festigen.
Am Ende bleibt eine geringfügige Spitze in der Sektorstatistik über gewaltsame Todesfälle und ein weiterer Eintrag für den Katalog lokaler Mythen, und das war’s.
Oder wäre es zumindest, bis …

Was passiert gerade?
… eine SHIVER-Patrouille eine Routinekontrolle des Granatapfel-Sektors durchführt.
Um das potentielle Versteck zu überprüfen, betreten zwei Mitglieder des Trupps den Lagerraum und entdecken auch das schicksalsträchtige Graffiti.
Drei Tage später ermordet Malcolm Jones-Montalbano seine Frau und drei ihrer vier Kinder in ihrem Haus in Suburbia bevor er sich selbst tötet.
Am nächsten Tag, nachdem er zuhause seinen Fernseher eingetreten hat, zieht sein Mit-SHIVER Joshua Macmillan seinen Pacifier-Schlagstock und zertrümmert damit einem weiteren Kameraden die obere Schädelhälfte, als die beiden am Anfang ihrer Schicht gerade in ihre Panzeranzüge steigen. Als andere SHIVER herbeistürzen, um Macmillan zu entwaffnen, hebt er sein Browbeater-Gaussgewehr an sein rechtes Auge und drückt ab. Die sich rasch ausdehnende Metall- und Plastikkugel durchschlägt seine Augenhöhle, dringt in das Gehirn ein, prallt von der Innenseite seines Schädels ab und lässt wenig mehr als dünnflüssigen Brei im Inneren zurück.
An dieser Stelle wird ein BPN vergeben.

Die Ermittlungen können sich hauptsächlich aus politischen Gründen als schwierig entpuppen. Die SHIVER würden es vorziehen, diese Sache selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt aber beschäftigen sich Operatives (noch dazu unerfahrene SCL 10A-Grünschnäbel) mit etwas, das ihrer Ansicht nach eine interne Angelegenheit der Truppe ist (und zwar eine besonders traurige und delikate). Ein wenig Taktgefühl und Zurückhaltung können eine Menge dazu beitragen, diese Probleme aus dem Weg zu räumen, und sobald das geschafft ist, fördern die Nachforschungen schnell – oder auch nicht ganz so schnell, je nachdem wie genau sich die Operatives anstellen – folgendes zu Tage:
Jones-Montalbanos überlebendes Kind, ein junger glückloser Künstler namens Uther, war Zeuge des erweiterten Selbstmordes im Haus der Familie. Er selbst hatte eine sehr schwierige Beziehung zu seinem Vater („er wollte, dass ich so werde wie er”), beschreibt ihn aber als einen liebenden („auf seine Weise“) Ehemann und Vater für seine Geschwister. Uther zu Folge gab es keine Probleme zu Hause („abgesehen vom Üblichen“). Wenn er intensiv zu den Details der Tat befragt wird, berichtet er, dass sein Vater ihn gesehen und Blickkontakt zu ihm aufgenommen hat („er sah mich angewidert an“) direkt bevor er sich erschoss (wird er noch mehr unter Druck gesetzt, bricht er zusammen und gesteht, dass die letzten Worte seines Vaters „du bist es einfach nicht wert, Uther, warst es noch nie“ waren).

Macmillan war in den von ihm getöteten Kollegen verliebt, der diese Gefühle aber nicht erwiderte. Macmillans Homosexualität war in der Station bekannt und wurde generell akzeptiert. Zwei der SHIVER, die während des Zwischenfalls anwesend waren, berichten, dass Macmillan weinte. Nach Meinung der Stationsbelegschaft konnte Macmillan zum Zeitpunkt seiner Tat noch nicht vom Tod Jones-Montalbanos gewusst haben.

Wenn die Operatives nicht nur die beiden SHIVER überprüfen und die eigentlichen Tathergänge rekonstruieren, sondern auch solche Vorgänge wie Patrouillenrouten nachvollziehen und detaillierte Loggbücher und Berichte auswerten, dann stoßen sie auf die Information, dass Jones-Montalbano und Macmillan kurz vor ihren erweiterten Selbstmorden während der Granatapfel-Patrouille von ihrer Einheit getrennt wurden.

Was wird passieren?

Stumpfe Operatives werden diese Information eventuell nicht entdecken und mit ihren Nachforschungen stecken bleiben. Früher oder später werden sie den Fall als ungelöst abschließen (beziehungsweise werden die SHIVER das für sie tun) und eine Vertragsstrafe und/oder einen SCL-Abzug akzeptieren müssen, aber nichts Schwerwiegendes.

Kluge – oder verschlagene – Operatives werden sich mehr oder weniger überzeugende Theorien zurechtlegen können, was in den beiden Fällen passiert ist (mit oder ohne Annahme einer Verbindung zwischen ihnen) und diese als Ermittlungsergebnis berichten. Fall erfolgreich abgeschlossen

Klugen Operatives kann natürlich auch die verdächtige Bewegung der zwei SHIVER während des Granatapfel-Einsatzes auffallen.

Wenn sie wirklich klug sind, dann werden sie auch noch eine Verbindung mit den gehäuften Todesfällen im Sektor herstellen und/oder die lokalen Legenden ernstnehmen, und dementsprechend beschließen, dass diese Sache besser von Anderen weiterverfolgt werden sollte (oder das vielleicht Details sind, die sie besser aus dem offiziellen Bericht herauslassen).

Wenn sie zu klug sind, dann könnten sie sich natürlich auch entscheiden, sich diese Sache einmal selbst genauer anzusehen. In diesem Fall ist es wohl am besten, schon einmal herauszufinden, wen die Operatives lieben…


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