Editorial: Spielvorbereitung? Geh arbeiten!

d6ideas dice2Spielvorbereitung ist das Thema des Karnevals der Rollenspielblogs in diesem Monat. Im Einleitungsbeitrag werden eine ganze Reihe sehr konkreter Einzelaspekte der Spielvorbereitung als mögliche Beitragsthemen vorgeschlagen.

Ich würde das Thema aber gerne ein wenig weiter fassen, und zwar mit einem Blick auf einen Punkt, der mir ohnehin am Herzen liegt:
Transferleistungen.

Rollenspiel existiert nicht im Vakuum.

Trotzdem kommt es mir manchmal so vor, als ob es so behandelt wird, und das Thema Spielvorbereitung (auch hier im Karneval) liefert zum Teil gute Beispiele dafür.

Regelmäßig werden von Rollenspielern – oft gar nicht dumme – Überlegungen angestellt, wie bestimmte Probleme des Spiels (oder seiner Vorbereitung) zu lösen sind, beispielsweise die Zeit für die Vorbereitung zu finden (auf Spielleiten), Motivationstipps (ibid), die richtige (Zeit-)Planung für Spielabende, Con- oder Demorunden, und so weiter und so fort.

Wie gesagt sind die Überlegungen zu diesen Punkten ja oft gut und richtig…

…kommen zumindest mir in anderer Hinsicht aber leider auch oft überflüssig vor.

Denn im Kern wiederholen zu einem großen Teil (allgemeingültige) Erkenntnisse und Techniken, wie sie auch in Projektmanagementkursen, Führungskräfteschulungen oder auch weniger hochtrabend titulierten Jobtrainings vermittelt werden. Sie kleiden das Ganze in ein rollenspielerisches Gewand, vor allem was die Wahl der Beispiele angeht, aber zeigen weder besondere (oder gar unbekannte) Variationen im Vorgehen auf, noch fügen sie Wesentliches hinzu (im Gegenteil kratzen sie oft nur an der Oberfläche – was an dieser Stelle nun aber kein Vorwurf sein soll).

Der aus dieser Warte vielleicht beste Rat für die Spielvorbereitung steckt also schon in der Überschrift dieses Editorials:
Arbeiten gehen!

Arbeiten gehen, und dann das dort Erlernte auf das Spiel (und die Spielvorbereitung) übertragen.

Eine solche Bereitwilligkeit zum „Transfer“ sollte eine Vielzahl gängiger Spielprobleme – nicht nur aber auch mit der Vorbereitung – erschlagen, ohne erst nach „rollenspiel-spezifischen“ Lösungen suchen zu müssen.

Am Ende ist Arbeit also Spielvorbereitung, denn was ich dort an Kompetenzen erlange, das kann ich auch am Spielabend anwenden – wenn ich einmal akzeptiert habe, dass dieser Transfer möglich und sinnvoll ist.

Die „Officeskills“, die in die Bearbeitung der zwei Artikel diese Woche geflossen sind, sind letztlich übrigens auch aus dem Beruflichen transferiert:

Deutsche Artikel
Nach dem Abschluss von Miranbrück startet Shadom eine neue Artikelserie zu einem Setting: Nydele entführt uns in eine Fantasywelt, über die wir am Donnerstag zunächst einen ersten Überblick erhalten.

Englische Artikel
Am Donnerstag erscheint der Gesamtüberblick zu Nydele auch auf Englisch.

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