Monströse Magie – ein Hausregel- und Kampagnenkonzept

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Magie gebiert Monster.

Immer, wenn ein Zauber gesprochen wird, erscheint zusätzlich ein Monster.

Solche Monster stehen nicht unter der Kontrolle der ihr Erscheinen Verursachenden.


Welche Monster erscheinen könnte zufällig ermittelt werden (und würde Magie dann unberechenbar und gefährlich machen, da selbst einfache Zauber zum Erscheinen mächtiger, unkontrollierter Monster führen können) oder jedem Zauber könnte ein bestimmtes Monster zugeordnet werden (was stärkere Themen und eine aktive Nutzung dieser Information im Spiel ermöglicht [wenn sich zum Beispiel aus der Anwesenheit bestimmter Kreaturen darauf schließen lässt, welche Zauber an einem Ort eingesetzt wurden beziehungsweise über was für Zauber eine Personnage verfügt]).
Mischformen und Variationen könnten eine gestaffelte Zufallsermittlung (zum Beispiel nach Spruchstufen), eine Zufallsermittlung mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für ein mit dem Zauber verbundenes Monster (oder umgekehrt, eine feste Verbindung von Monster und Zauber, mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, stattdessen ein zufälliges anderes Monster erscheinen zu lassen), oder eine Individualisierung der festen Zuordnungen sein, bei der nicht einem Zauber ein Monster zugeordnet wird, sondern es verschiedene Varianten jedes Zaubers gibt, die sich im zugeordneten Monster unterscheiden (so dass eine Personnage vielleicht den Zauber „Schild des Mantikor“ beherrscht, eine andere stattdessen den „Schild der Medusa“).


Für eine Spielwelt könnte dies nicht nur die Herkunft von Monstern, sondern auch die Seltenheit von Magie, die Abgeschiedenheit von Magiertürmen (mit ihrer monsterverseuchten Wildnis um sie herum), und all die untergegangenen magischen Hochkulturen (mit ihren nun von Monstern bewohnten Ruinenstätten) erklären.

4 Kommentare


  1. Wie immer ein faszinierendes Konzept, das zum Weiterspinnen anregt. Zunächst stellt sich mir die Frage, ob wirklich nur Monster im Sinne fantastischer Kreaturen erscheinen. Können es vielleicht auch alltägliche Kreaturen sein, mal gefährlich wie etwa Raubkatzen oder ähnliche Predatoren, praktisch wie Pferde oder andere Nutztiere, oder sogar harmlos und possierlich wie kleine Nagetiere und einzelne Insekten?

    Je nach verwendetem Regelsystem böte sich neben Zufallstabellen auch eine grobe Zuordnung von Zauberstärke und Monstergefährlichkeit an – um mal konkret DnD zu nennen, wie etwa eine Korrelation zwischen Zauberplatz (spell slot) und Herausforderung (challenge rating). So fände sich auch eine Balance zwischen Vorhersehbarkeit der ungefähren Stärke der zu erwartenden Kreatur gegenüber der Unsicherheit ihrer genauen Natur.

    Bei den Konsequenzen für eine Spielwelt bliebe offen, ob die durch Magie erscheinenden Monster neu erschaffen werden, oder ob eine bereits existierende Kreatur nur gegen ihren Willen an den Ort des Zauberwirkens versetzt wird. Gerade ersteren Aspekt finde ich interessant, weil er das schöpferische Potential von roher Magie eben um diesen Nebeneffekt erweitert. Denn die Schlußfolgerung daraus wäre ja, dass der eigentliche Zauber nicht ausreicht, um die Kraft der Magie mit dem eigenen Willen in eine bestimmte Bahn zu lenken, und dass die dabei heraufbeschworene Kraft sich einen weiteren, eigenen Weg suchen muss, in die Welt zu treten. Und das könnte wiederum heißen, dass Magier seit langem (erfolglos) daran forschen, diesen Magieüberschuss „sinnvoll“ in ihren Zauber einzubinden. Vielleicht gibt es sogar Magier, die dies gemeistert haben und bei denen selbst bei einem beschworenen Meteoritenregen nur ein verwirrter Frosch erscheint, und die das Geheimnis ihrer Meisterschaft eifersüchtig hüten.

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    1. Tag der Kommentarbeantwortungen 5/x:

      Mein eigener Gedanke waren schon fantastische Geschöpfe, auch um eben gleichsam nebenher eine Erklärung für deren Entstehung (mit) zu liefern. Aber es spricht natürlich gar nichts gegen natürliche Wesen und eigentlich auch nichts gegen harmlose, auch wenn dann natürlich der Aspekt der (durch das Auftauchen von Kreaturen) inhärent gefährlichen Magie geschwächt wird.

      Bei der Kopplung an die Stärke hast du natürlich vollkommen recht. Das wollte ich auch eigentlich in dem Abschnitt über Mischformen als Möglichkeit vorschlagen, ist aber ein bißchen verquast geworden mit der Klammer. Danke, dass du das noch einmal klarer herausgearbeitet hast.

      Meine unausgesprochene Idee zur Herkunft der Kreaturen war, dass diese aus fremd(artig)en Welten gerufen werden, aus denen auch die magische Energie des Zaubers stammt. Das kommt mir so vor, als ob es zwischen deinen beiden Varianten von Neuerschaffung und Versetzung liegt. Auf letztere Idee – dass die Kreaturen schon da sind, und einfach nur zwangsversetzt/teleportiert werden – bin auch gar nicht gekommen, das hat tatsächlich ganz eigene Implikationen, gerade auch bei intelligenten Wesen.

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  2. Noch ein Gedanke dazu: Vielleicht sind die Monstren auch eine Manifestation des wahren Ichs des Zauberers, der die rohe Magie durch sich hindurchleitet, um so den gewünschten Effekt zu erreichen. An der Präsenz bestimmter Kreaturen könnte ein entsprechend informierter Abenteurer erkennen, welcher Zauberer hier gewirkt hat. Als Variation könnte ein Zauberer je nach seiner Gefühlslage während des Spruchwirkens unterschiedliche, aber grundsätzlich ähnliche Monster manifestieren.

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    1. Tag der Kommentarbeantwortungen 6/x:

      Auf jeden Fall! Beziehungsweise könnte es auch eine eigene Zufallstabelle für jede Personnage geben. Oder etwas geschachteltes (ins Grobe: W6: 1-3 Signaturkreatur der Personnage, 4-5 Signaturkreatur des Spruchs, 6 Wurf auf allgemeiner Zufallskreaturentabelle, so in der Art).

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