Karneval der Archive – Thema: Spielercharaktere weiterentwickeln

Bunker Archive

Unter Nerd-Gedankens Überschrift „Spielercharaktere weiterentwickeln“ passen zu viele unserer Artikel. Alleine die Kategorie „Charakteroptionen„, die Bausteine für die Charakterweiterentwicklung (und die Charaktererstellung) enthält, kommt auf 86 Einträge. Daher gibt es diesmal keine Gesamtübersicht, sondern stattdessen kommentierte Editors‘ Picks:

yandere’s Picks

  • Der Troll – ein Archetyp für Unknown Armies

    yandere: “Mit einem erfolgreichen Wurf ist der Avatar erfolgreich” als letzte (und normalerweise stärkste) Fähigkeit. Charakterentwicklung auf den Kopf gestellt.
    blut_und_glas: Spannend. Von den Unknown Armies-Archetypen wäre der Troll gerade wegen dieses Antiklimax, der fehlenden Transformation für mich jetzt nicht das Paradebeispiel für Charakterentwicklung gewesen. Obwohl ihn das natürlich gleichzeitig auch besonders macht. Außerdem schreibt Hasran die letzten Jahre zu wenig Archetypen.
    yandere: Tut er! Tritt ihn!
    blut_und_glas: Dafür schreiben wir dieses Jahr vielleicht am Skin Trade weiter.
    yandere: Den nehm ich auch gerne… und würde sogar was zu beisteuern.

  • Romantic – a new martial archetype for D&D

    yandere: Tatsächlich ist mir der Romantic in den Sinn gekommen, weil ich mich mit einem Freund über “Steed and Song” unterhalten habe. Die Fähigkeit hat halt deutlich weniger Kampfrelevanz als so ziemlich jede andere Fähigkeit, die ein Fighter Archetype so kriegt, wodurch er sie glatt überlesen hat.
    blut_und_glas: Dafür am Ende „The Power of Love“, was nicht nur von der Kampfrelevanz punktet, sondern auch die Liebesgeschichte fest verbaut.

  • Trank der Ewigen Jugend – eine Verzauberung für D&D

    yandere: Den Trank hab ich deswegen rein genommen, weil solche Dinge normaler Weise nicht direkt als Charakterentwicklung wahrgenommen werden. Obwohl solche Verzauberungen/Flüche mehr Einfluss auf den Charakter haben können als Rasse und Klasse.
    blut_und_glas: Den Artikel hätte ich auch beinahe ausgewählt. Transformation (das habe ich oben schon einmal angeschnitten) ist für mich in Sachen Charakterweiterentwicklung eines der stärksten Motive, die wir in unseren Artikeln haben, und der Trank schneidet das beinahe perfekt auf seinen Kern herunter. Dass diese Weiterentwicklung eine unfreiwillige oder zumindest in ihrer Konsequenz nicht sofort übersehbare ist, ist da im Vergleich für mich fast nebensächlich.

  • Unknown Mobile Suit – Uniform der Young Warfare Experts

    yandere: Ich habe viel zu lange auf eine Seite mit Anzügen im Mutant Chronicles Regelwerk geschaut und daher habe ich diese Artikel ausgebuddelt. Die Mode/Bekleidung die der Charakter trägt und die Wandlung, die dieser erfährt. Wie man sich selber der Welt und der Spielgruppe präsentiert/beschreibt und wie sich dies im Verlauf ändert. Und das alles ohne Regeln.
    blut_und_glas: Den hätte ich auch beinahe genommen! Aber weniger wegen der Anzüge (obwohl ich auch über den SLA Industries Modeartikel nachgedacht habe), sondern als Beispiel für die Gedanken – für die Mühe -, die sich Spieler für das Spiel machen, über dessen direkt ersichtliche Kerninhalte hinaus. Weil das auch eine Form der Weiterentwicklung ist, sogar einer konkret auf die Figur gemünzte, die aber sonst kaum Beachtung im Karneval bekommen hat. Das war ja noch dazu ein interaktiver Vorgang, das war Mühe, die sich die Gruppe gemacht hat, Zeit, die wir investiert haben, um eine gemeinsame Vorstellung weiterzuentwickeln, die sich dann in einem Charakter niederschlagen konnte.

  • Little Rules: Hurting Yourself Some More – a little rule for Dark Heresy

    yandere: Spieler-getriebene Charakterentwicklung durch interessantes Lesen und Auslegen des Regelwerks in Hausregel-Form gegossen… Cut your own path. Und so.
    blut_und_glas: Ich finde schön, dass du gerade „Cut“ geschrieben hast. Und ich finde es spannend, dass du den Artikel überhaupt ausgewählt hast, die Begründung finde ich extrem nachvollziehbar und deckt sich ja mit vielen meiner Gedanken zum Thema, aber auf den Artikel wäre ich trotzdem nicht gekommen.
    yandere: Tatsächlich habe ich den Artikel auch nur deswegen so deutlich in Erinnerung, weil mir die Frage während der Spielsitzung so deutlich im Gedächtnis geblieben ist. (Pun was not intended.)

  • Einem nackten Mann… – Regeln zu Beutelschneider

    yandere: Es ist eines der verspieltesten und gleichzeitig gestreamlinesten Systeme, die ich kenne. Selbst Charakterentwicklung wird durch den Kernmechanismus abgedeckt.
    blut_und_glas: Dabei hasse ich Streamlining…
    yandere: Ich weiß und auch das finde ich faszinierend…

  • Gestation Ebb – ein Kunstwesen für SLA Industries

    yandere: Die Ebbregeln sind so ein Spiel im Spiel (so gar nicht gestreamlined wenn man so will). Daher finde ich neue Ebb-Fähigkeiten so interessant, weil sie einem ganz neue Spielplätze zur Charakterentwicklung aufschließen.
    blut_und_glas: Über Gestation habe ich auch nachgedacht, aber wieder aus anderen Gründen. Gestation selbst hat ja ein ganz starkes Entwicklungsthema (Gestation eben), aber vor allem strahlt dieses Thema auch aus – das habe ich damals sogar halbwegs weit im Artikel ausgewalzt, wie es da quasi um Kindstod, Unfruchtbarkeit, versuchte Kompensation, um sich wiederholendes Scheitern geht. … Außerdem fällt mir gerade auf, dass wir gar keine unserer übrigen Ebb-Fähigkeiten im Blog haben.
    yandere: Ja, gib mir meine Maske wieder!

  • Volunteer Assault Trooper

    yandere: “‘Proaktiv sein’ ist am Besten” – Tanya the Evil als sie grade um ihre Versetzung an die Front gebeten hat… Wieder so spieler-getriebene Charakterentwicklung, nur eben mehr verregelt.
    blut_und_glas: Und sogar mit transformativer Endstufe!

  • Jadeschädel – ein Auswuchs der Wissenschaft in Earthdawn

    yandere: Earthdawn fand ich immer so faszinierend weil Charakterentwicklung häufig Gegenständlich war. Fäden in ein Artefakt gewoben, permanente Wunden durch Blutartefakte, aber auch XP die man zum Zielen benutzen kann…
    blut_und_glas: Dann wundere ich mich, warum du keinen unserer Fadengegenstände ausgewählt hast? Da ist dieses Thema der Gegenständlichkeit doch noch stärker gebündelt? Also, für mich zumindest. So spontan.
    yandere: Ich hab auch lange hin und her überlegt welchen Earthdawn-Artikel ich jetzt nehmen wollten, aber den ganzen Kopf ersetzt zu bekommen ist schon eine außerordentliche Verwandlung.

  • Heroic Feats

    yandere: Der Artikel ist hauptsächlich dabei, weil du meintest wie charakter-definierend du die drei feats (und den Kampfstil) findest.
    blut_und_glas: Definitiv! (Ich habe den Artikel allerdings trotzdem nicht auf meiner Liste…)

blut_und_glas‘ Picks

  • [English] Path of the Freedom Fighter – a new barbarian path for D&D

    blut_und_glas: „you don’t even need to be alive“.
    yandere: Man macht sich wenig Gedanken, was einen Charakter ausmacht, wenn der nicht mehr am Leben ist. Grade im Rollenspiel schade, weil viele Epen ja im Tod der Protagonisten enden.

  • [English] The Hero’s Journey – a house rule for Mighty Empires

    blut_und_glas: Eine komplette Charakterweiterentwicklung in nur einer Tabelle.
    yandere: Offensichtlich ist die Tabelle zu kurz das Buch heißt “the hero with a thousand faces”.
    blut_und_glas: Du würfelst ja eventuell auch mehr als einmal.

  • Anfänge und Übergänge – schwer und seitwärts

    blut_und_glas: Bei diesem Artikel zum Januarkarneval kommt die Assoziation von Weiterentwicklung und Transformation noch mit dem in meinen Augen so oft vernachlässigten Ansatz der lateralen Charakter(weiter)entwicklung zusammen. Die steckt zwar offensichtlich schon in Beutelschneider an sich, aber wird hier noch einmal konkret (an)diskutiert anstatt einfach nur in Regeln gegossen zu sein.
    yandere: Krafttiere sind einer der mehr verspielteren Aspekte von Beutelschneider. Man kann mehr oder minder alles was man in den Beutel stopfen kann, als Charakterentwicklung wahrnehmen.
    blut_und_glas: Einerseits ja, andererseits haben Tierfiguren schon noch einmal eine eigene Qualität. (Irgendwann mache ich auch noch einmal eine Serie, in der ich die ganzen Specksteinfiguren durchdekliniere… …das einzige Problem damit ist, dass es mittlerweile mehr Figuren sind, als ein Monat Tage hat…)

  • Arcane Coed – vom Schreibfehler zum Rollenspiel

    blut_und_glas: Arcane Coed dreht sich noch in besonderer Weise um Charakterweiterentwicklung. Schule bringt das vielleicht auch irgendwie mit sich.
    yandere: Tatsächlich war Arcane Coed auch auf meiner Liste, aber mehr wegen des klaren Endes der Charakterentwicklung. Das Ziel der Reise ist klar umrissen nicht nur thematisch sondern auch regeltechnisch.
    blut_und_glas: Also theoretisch kannst du auch irgendwie „gewinnen“, wenn du das Ziel verfehlst. Wicked Witches Win. Oder so.

  • Lichtjäger – ein Editorial

    blut_und_glas: Ich habe länger gehadert, ob ich diesen Artikel in meine Auswahl nehmen soll, aber er greift einen anderen Aspekt von Charakterweiterentwicklung auf, als wir es sonst oft tun. Die Auswirkung von Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf die Stimmung der Spielwelt. Und zwar hier ganz konkret, wie bestimmte Möglichkeiten der Weiterentwicklung eine Stimmung untergraben (oder sollte ich jetzt wieder sagen: transformieren) können.
    yandere: Ehrlich gesagt beobachte ich sehr häufig, dass die Regeln von einer sehr anderen Spielwelt erzählen als die Prosa, die da auch noch mit im Buch steht. Das lässt mich quasi nicht los, seit ich mit dem Hobby begonnen habe.
    blut_und_glas: Ich weiß, was du meinst, aber gerade Warhammer 40.000 ist für mich da noch einmal ein besonders herausstechendes Beispiel, da die Prosa eben nicht nur begleitend im Buch steht, sondern es sich um eine bereits vorab sehr lang und stark etablierte Spielwelt mit einer spezifischen und dominanten (und sogar begriffsprägenden) Stimmung handelt.
    yandere: Ich muss ja sagen, dass ich die noblebright-grimdark alignment charts für Rollenspielsysteme immer echt gut fand, um sich klar zu machen was man Spielen möchte.
    blut_und_glas: Es gibt nur eine relevante Alignment Chart: Die beste aller möglichen Gesinnungstafeln

  • Over the Bench – ein Link und eine Erinnerung

    blut_und_glas: Over the Bench ist in gewisser Weise ein Platzhalter und auch erst ganz am Ende noch auf meine Liste gerutscht. Platzhalter ist es für die Weiterentwicklung von Fähigkeiten der Spielenden, die dann entsprechend auch deren Figuren beeinflussen (zu Gute kommen), und zwar insbesondere auch „untypisch“ erscheinender Fähigkeiten, die vom Spiel abgerufen werden (hier: Kraftausdauer, aber das wie gesagt als Platzhalter).
    yandere: Du meinst wie Beat’em Ups als Kampfsystem fürs Rollenspiel zu benutzen und Charakterentwicklung erfolgt durch ganz typisches “git gud”.
    blut_und_glas: Zum Beispiel. Oder gut genug bei Logikpuzzles zu sein, um das… Logikpuzzle an der Dungeontür lösen zu können. Oder ruhig und geschickt genug, den Jengablock aus dem Turm zu ziehen. Oder. Aber ja, Beat’em Ups.

  • Rekonstituierungstherapie – ein Auswuchs der Wissenschaft in Blue Planet

    blut_und_glas: Transformation. Oder Re-Transformation. Das ist wie jetzt schon mehrfach wiederholt eine ganz starke Assoziation zu dem Weiterentwicklungsthema für mich. Hier ist kombiniert mit einem konkreten sozialen Phänomen der Spielwelt, mit Ängsten und Hoffnungen nicht nur der einzelnen Figur, die die Entwicklung durchmacht, sondern mit denen einer ganzen Gemeinschaft und mit deren Konflikten mit der größeren Gesellschaft um sie herum.
    yandere: PSA: Your Transforming Body and YOU!

  • Tage des Ruins: Apartment 38 – eine Ruine für Unknown Mobile Suit

    blut_und_glas: Manchmal kann ein einfaches Wohnzimmer eine grundlegende Charakterentwicklung auslösen.
    yandere: Ich mag ja eh die Charakterentwicklung in UA.

  • Unknown Mobile Suit – Kriegsbriefe und Erfahrungspunkte

    blut_und_glas: Regeln für die Charakterweiterentwicklung. Was soll ich sonst sagen. Erfahrungen und Erfahrung zu verschränken war der ganze Punkt. Ist der ganze Punkt.
    yandere: Punkt!

  • Unknown Mobile Suit – Mobile Suits und Piloten

    blut_und_glas: Noch mehr Regeln für die Charakterweiterentwicklung. Hier etwas mechanischer (pun fully intended), für mich aber durch das integrierte Auf-und-Ab, die Dynamik der Entwicklung mit der expliziten Möglichkeit zu verlernen, und durch die… „Transferleistungen“ bemerkenswert.
    yandere: Transferleistung, Synergien … aus irgendwelchen Gründen findet man solche Konzepte eher selten und wenn dann nur rudimentär im Rollenspiel. Eigentlich würde ich da gerne mehr von sehen.
    blut_und_glas: Aber du magst doch gar kein 3.5 mehr.

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